Alt 27.09.11, 18:03
Standard Wall Street setzt bis zum Mittag Vortagesrally fort
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street knüpfen am Dienstag nahtlos an die Vortagesrally an und zeigen sich bis zum Mittag (Ortszeit) mit kräftigen Aufschlägen. Bis 18.49 Uhr MESZ steigt der Dow Jones Index (DJIA) für 30 Industriewerte um 2,4% oder 266 auf 11.310 Punkte und vollzieht damit die deutlichste Erholung nach den Verlusten der Vorwoche seit Dezember 2008. Für den S&P-500 geht es um 2,2% bzw 26 auf 1.189 Zähler nach oben und der Nasdaq-Composite gewinnt 2,2% oder 56 auf 2.573 Stellen. "Die Entscheidungsträger in Europa scheinen langsam den Ernst der Situation zu begreifen", fasst ein Händler mit Blick auf die europäische Schuldenkrise die Stimmung zusammen.

Die Hoffnung, dass die Eurozone ihr Arsenal zur Bekämpfung der Staatsschuldenkrise im gemeinsamen Währungsgebiet noch einmal ausbauen könnte, hat bereits an den europäischen Börsen zu deutlichen Gewinnen geführt. Zudem hat der griechische Ministerpräsident der Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer Zentralbank (EZB) und EU-Kommission zugesagt, die erforderlichen Sparmaßnahmen strikt einzuhalten.

"Es scheint echte Absprachen zur Lösung der Probleme zwischen den führenden europäischen Staaten, den Finanzinstitutionen und der EZB zu geben. Mit den Aktivitäten in Europa wird die Panik aus dem Markt genommen. Aber ohne definitive Resultate weiß keiner, was passieren wird", sagt Vermögensverwalter Morris Mark von Mark Asset Management.

Ausdruck der gestiegenen Risikobereitschaft sind auch starke Kursgewinne im Euro gegen den Dollar. Auch ein im September schwaches Verbrauchervertrauen belastet die Notierungen kaum. Erst im August hatte dieses einen heftigen Rückschlag erlitten. Damit hält der Pessimismus der Verbraucher an. Die Bekanntgabe des Case-Shiller-Hauspreisindex, der etwas über den Erwartungen ausgefallen ist, spielt ebenfalls keine Rolle an den Märkten.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen zur aktuellen Entwicklung an den Finanzmärkten. So weist der Kreditstratege der Deutschen Bank, Jim Reid, darauf hin, dass in den vergangenen 18 Monaten bereits zahlreiche "Hoffnungsrallys" letztendlich in erneuten Enttäuschungen geendet hätten. Es bleibe abzuwarten, ob sich dies nun anders gestalte.

Entspannung gibt es auch im US-Budgetstreit: Eine Einigung in strittigen Fragen zeichnet sich ab, nach dem Senat könnte nun auch das Repräsentantenhaus wichtige haushaltspolitische Entscheidungen auf den Weg bringen. Damit scheint eine drohende Haushaltsperre in den USA vom Tisch zu sein.

Unter den Standardwerten rangieren alle Titel in positiven Gefilden. Weiter stark auf Erholungskurs bewegen sich die Finanzwerte mit der Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage in der Eurozone. Citigroup gewinnen 4,2% auf 27,84 USD, J.P. Morgan 2,9% auf 32,57 USD und Goldman Sachs 3,8% auf 102,94 USD. Aber auch konjunkturempfindliche Titel sind gesucht: Als Tagessieger führen Hewlett-Packard das Tableau im DJIA an und legen um 7% auf 24,31 USD zu.

Walgreen fallen dagegen um 4,5% auf 34,41 USD. Die Apothekenkette konnte keine Fortschritte in den Verhandlungen über Vertragserneuerungen mit Express Scripts bekannt geben. KEYW Holding brechen um 22,3% auf 7,72 USD ein, die Gesellschaft für virtuelle Sicherheitssysteme muss ein Schlüsselsystem einem Wettbewerber überlassen. Eastman Kodak erholen sich etwas vom Vortageseinbruch und ziehen um 11,4% auf 1,94 USD an. Sorgen über Liquiditätsengpässe hatte Anleger am Vortag verschreckt.

DJG/DJN/flf

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