Alt 06.10.20, 17:50
Standard Flaues Geschäft nach Vortagesrally
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Erleichterungsrally am Vortag tritt die Wall Street am Dienstag auf der Stelle. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,3 Prozent auf 28.229 Punkte, der S&P-500 stagniert und der Nasdaq-Composite verliert 0,4 Prozent. Dass US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion auf dem Weg der Besserung ist und politische Risiken damit wieder gesunken sind, hatte am Vortag gestützt. Positiv wird am Markt zur Kenntnis genommen, dass der IWF seine globale BIP-Prognose für 2020 leicht angehoben hat.

Gebremst wird der US-Aktienmarkt aber von Sorgen angesichts der vermehrten Neuinfektionen in vielen Teilen der Erde. Auch unter Mitarbeitern des Weißen Hauses und US-Senatoren grassiert die Seuche. Derweil hat sich US-Notenbankgouverneur Jerome Powell auf der Jahrestagung der National Association for Business Economics (NABE) erneut für eine weitere staatliche Stützung der US-Wirtschaft ausgesprochen.

Anleger dürften indes bis zur US-Präsidentenwahl zu erhöhter Nervosität und in der Folge zu Zurückhaltung neigen. "Investoren warten auf den Ausgang der Wahl und gehen von erhöhter Volatilität aus. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um voreilige Entscheidungen über Positionierungen zu treffen", sagt Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors.

Trump möge aus steuerlichen Gründen von Börsianern geschätzt werden, seinem Herausforderer Joe Biden traue man in den diversen Handelskonflikten und bei neuen Wirtschaftshilfen aber mehr Lösungserfolg zu. In Umfragen baute Biden zuletzt seinen Vorsprung zwar weiter aus, dennoch schwelen weiter Sorgen vor einem knappen, womöglich unklaren Ausgang und einem anschließenden politischen Stillstand.

Mainzer Erfolgsmodell an der Wall Street

Unter den Einzelwerten ziehen die Titel des Mainzer Biotechnologieunternehmens Biontech um weitere 6,3 Prozent an, die Aktien des Pharmapartners Pfizer 0,2 Prozent. Die beiden Unternehmen haben für ihren Corona-Impfstoffkandidaten in Europa ein wichtiges Etappenziel für eine mögliche schnelle Zulassung erreicht.

Exxon Mobil steigen um 1 Prozent. Der Ölmulti hat die Streichung von 1.600 Arbeitsplätzen in Europa angekündigt. Allerdings wird der Kurs auch von steigenden Erdölpreisen gestützt.

Southwest Airlines will aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie Gewerkschaftsvertreter um Zugeständnisse bitten, um die Kosten zu senken. Die Aktie legt um 0,8 Prozent zu.

Boeing verbessern sich um 3,2 Prozent. Das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich für seine Rüstungs- und Raumfahrtsparte. Zudem rechnet der Konzern mit einer Erholung bei Business-Class-Flügen.

Alteryx springen um 25 Prozent nach oben. Der Hersteller von Datenanalyse-Software hat seine Umsatzprognose für das dritte Quartal erhöht und damit die Markterwartung geschlagen.

Rückschläge bei Krebsmitteln

Iovance Biotherapeutics und Y-mAbs knicken um 10 bzw 7,7 Prozent ein. Beide Unternehmen haben jeweils mit einem Krebs-Präparat einen Rückschlag erlitten.

Am Devisenmarkt bewegt sich der Dollar kaum, der Dollar-Index stagniert. Am Freitag hatte der Greenback noch von seinem Ruf als sicherer Hafen profitiert. Mit der Entlassung von Trump aus dem Krankenhaus scheinen die Inkonsistenzen der ersten Währungsreaktionen auf den Covid-Fall schneller als gedacht abgebaut worden zu sein, kommentiert Commerzbank-Expertin Antje Praefcke.

Öl und Gold teurer

Die Feinunze Gold gibt nach der Montagsrally um 0,2 Prozent ab, der Preis des Edelmetalls bleibt aber klar über der Marke von 1.900 US-Dollar. Gold hatte am Vortag von der Dollarschwäche profitiert.

Die Hoffnung auf das Zustandekommen eines US-Konjunkturpaketes hatte dem Öl am Vortag die höchsten Tagesgewinne seit Mai beschert, unterstützt von nachlassender politischer Unsicherheit. Rückenwind kommt vom Tropensturm Delta, der die Ölproduktion im Golf von Mexiko beeinträchtigen könnte, und von Streiks bei norwegischen Erdölförderanlagen. Am Dienstag steigen die Preise weiter. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 3,4 Prozent und europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 3,0 Prozent.

Der US-Rentenmarkt erholt sich ganz leicht von seinem Schwächeanfall des Vortages, als die positiven Trump-Schlagzeilen die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit Juni hievten. Die Rendite geht aktuell um 0,6 Basispunkte auf 0,78 Prozent zurück.

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October 06, 2020 12:12 ET (16:12 GMT)

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