Alt 28.09.20, 16:01
Standard Börsen halten Gewinne - Arcelor sehr fest
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten an den Gewinnen bis Montagnachmittag fest. Damit erholen sich die Aktienmärkte von den Abgaben vom Freitag. Fundamental stützten die Zahlen zu den chinesischen Industriegewinnen. Diese sind im August um 19,1 Prozent gestiegen. Im Handel geht man übergeordnet aber von einer Fortsetzung der Schaukelbörse aus. Neben der Entwicklung der Coronapandemie rückt zunehmend der Präsidentschaftswahlkampf in den USA in den Fokus mit dem TV-Duell von US-Präsident Donald Trump mit seinem Herausforderer Joe Biden. Der DAX gewinnt 2,7 Prozent auf 12.809 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 2,3 Prozent auf 3.210 nach oben.

Nach Einschätzung aus dem Handel könnte die am Dienstag stattfindende erste Debatte zwischen Trump und Biden den nächsten größeren Akzent an den Märkten setzen. Noch liegt Biden klar vorne in den Umfragen, allerdings könnte sich das mit den Debatten ändern. Biden sei dafür bekannt, dass er gerne in Fettnäpfchen trete, so ein Händler. Prinzipiell wäre ein Trump-Sieg aus Marktsicht vermutlich günstig für die Börsen, da sich die Anleger unter Biden vermutlich auf höhere Steuern einstellen müssten. Das klar negativste Szenario ist indes ein unklarer Wahlausgang mit möglicher Verfassungskrise, die sich über Wochen hinziehen könnte.

Siemens Energy mit Börsendebüt - 31. DAX-Mitglied für einen Tag

Siemens hat seine Energie-Tochter an die Börse gebracht, aktuell handelt sie bei 20,75 Euro. 55 Prozent der Anteile sollen an die Siemens-Aktionäre übergehen. Sie erhalten für je zwei Siemens-Aktien in ihrem Depot automatisch eine Aktie der Siemens Energy AG. Die Aktie von Siemens notiert 1,9 Prozent im Minus. Ob die Anteilseigner die Anteile an Energy halten oder gleich verkaufen, bleibt ihnen überlassen. Die Aktie von Siemens Energy wird zunächst einen Tag lang als 31. Titel mit einem Preis von null Euro in die Liste des Deutschen Aktienindex (DAX) aufgenommen.

Nach elektronischem Handelsschluss wird die Aktie des Energieunternehmens wieder aus dem DAX genommen und das Gewicht der Siemens-AG-Aktie entsprechend angepasst. Auch der Euro-Stoxx-50 wird mit einer zusätzlichen Aktie berechnet.

Die Restrukturierung des Siemens-Konzerns ist damit nicht abgeschlossen. Obwohl offiziell für eine Abspaltung per Börsengang vorgesehen, soll die Siemens-Getriebetochter Flender einem Bericht zufolge direkt zum Verkauf gestellt werden. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat Siemens Unterlagen mit detaillierten Informationen an eine kleinere Zahl möglicher Käufer geschickt, die zuvor sehr konkretes Interesse bekundet hätten.

Commerzbank bestellt Deutsche-Bank-Manager Knof zum Vorstandschef

Die Commerzbank ist derweil auf der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden bei der Konkurrenz fündig geworden. Manfred Knof, derzeit Chef des heimischen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank, wird ab dem 1. Januar 2021 Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG und damit Nachfolger von Martin Zielke. "Manfred Knof ist ein erfahrener und umsetzungsstarker Topmanager, der sich in unterschiedlichsten Aufgaben in der Finanzdienstleistungsindustrie bewiesen hat", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Jörg Vetter.

Mit der Bestellung Knofs schließt die Commerzbank ein Führungsvakuum, das durch den zeitgleichen Rücktritt des Aufsichtsratschefs Stefan Schmittmann und des Vorstandschefs Zielke Anfang Juli entstanden war. Knof hat erst vor gut einem Jahr die Leitung des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank übernommen. Bis 2017 war er Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG. Für die Commerzbank-Aktie geht es in einem freundlichen Umfeld um 3,7 Prozent nach oben.

HSBC legen gleich um 8,2 Prozent zu, nachdem der Versicherer Ping An seine Beteiligung an dem Finanzkonzern auf 8,0 Prozent leicht aufgestockt hat. Die HSBC-Aktie war allerdings in der Vorwoche auf das niedrigste Niveau seit 1995 gefallen. Die Nachricht wird von den Anlegern mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis genommen, gilt HSBC doch als möglicher Sanktionskandidat der chinesischen Regierung. Diageo rücken 5,9 Prozent vor - der Konzern hat einen günstigen Ausblick für das US-Geschäft geliefert.

Arcelor trennt sich von US-Tochter

Arcelormittal gewinnen 8,8 Prozent. Der Stahlkonzern verkauft seine Tochter Arcelormittal USA für etwa 1,4 Milliarden Dollar an den Bergbaukonzern Cleveland-Cliffs und hat außerdem ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Der Verkauf wird nach Einschätzung von Jefferies einen deutlichen Abbau der Schulden zur Folge haben.

Für LPKF geht es um 8,8 Prozent nach oben. Nachdem das Unternehmen zuletzt vor allem beim Auftragseingang die Investoren nicht überzeugen konnte, hat der Laserhersteller nun einen Rahmenvertrag mit einem Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen abgeschlossen. Aus diesem erwartet LPKF ein Gesamtvolumen in Höhe von mindestens rund 18 Millionen Euro.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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September 28, 2020 10:17 ET (14:17 GMT)

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