Alt 28.09.20, 17:00
Standard Wall Street setzt Erholung fort
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NEW YORK (Dow Jones)--Für die US-Börsen beginnt die neue Woche, wie die alte aufgehört hat: mit deutlichen Kursgewinnen. Kurz nach der Startglocke steigt der Dow-Jones-Index um 1,5 Prozent auf 27.569 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite steigt ebenfalls um 1,4 Prozent. Händler schreiben die positive Tendenz vor allem Gelegenheitskäufen zu, nachdem der September den Börsen unter dem Strich bislang Verluste gebracht hat.

Zentrale Themen an der Wall Street sind nach wie vor die anstehende Präsidentschaftswahl, die steigende Zahl an Corona-Infektionen, die holprige Erholung der Wirtschaft und die Spannungen zwischen Washington und Peking.

Die Marktteilnehmer positionierten sich für eine längere Phase hoher Volatilität, die möglicherweise über den Wahltag in den USA hinaus andauern könnte, heißt es aus dem Handel. Denn es gebe Befürchtungen, dass bis in den Dezember hinein kein eindeutiges Wahlergebnis feststehen werde. US-Präsident Donald Trump hat die Märkte mit der mehrfach wiederholten, aber nicht durch Beweise untermauerten Behauptung verunsichert, die Briefwahl werde zu Wahlbetrug in großem Stil zugunsten der Demokraten führen. Beobachter verweisen daneben auf Äußerungen des Präsidenten, die nahelegten, dass er im Fall seiner Niederlage einer friedlichen Machtübergabe nicht zustimmen werde. Im Blick steht nun die erste TV-Debatte zwischen US-Präsident Donald Trump und Herausforderer Joe Biden am Dienstag.

Kauf von Arcelor-Tochter befeuert Cleveland-Cliffs

Wichtige Konjunkturdaten stehen am Montag nicht zur Veröffentlichung an. Auch die nächste Bilanzsaison lässt noch etwas auf sich warten. Dafür gibt es eine Übernahme in der Stahlbranche. Cleveland-Cliffs kauft für etwa 1,4 Milliarden Dollar das US-Stahlgeschäft von Arcelor-Mittal. Die Aktien von Cleveland-Cliffs steigen um 9,3 Prozent.

Immer für kräftige Kursbewegungen gut sind Nachrichten zu Impfstoffen gegen das Coronavirus. Der Kurs von Inovio Pharmaceuticals bricht um 33 Prozent ein, nachdem eine Phase-2/3-Studie zum Covid-19-Impfstoffkandidaten des Unternehmens auf Geheiß der US-Gesundheitsbehörde FDA unterbrochen werden musste. Inovio versicherte, dass die Unterbrechung nicht die Folge eines Zwischenfalls gewesen sei, sondern die FDA lediglich einige zusätzliche Fragen gestellt habe, die das Unternehmen noch im Oktober beantworten wolle. Danach muss die Behörde innerhalb von 30 Tagen über den Fortgang der Studie entscheiden. Seit Jahresbeginn hat der Kurs von Inovio über 400 Prozent zugelegt, so dass die jüngste Nachricht eine willkommene Begründung für Gewinnmitnahmen liefern dürfte.

Aktien des Eierproduzenten Cal-Maine steigen derweil um 1,2 Prozent. Der Verlust im ersten Geschäftsquartal (per 29. August) war geringer als befürchtet, der Umsatz lag über den Erwartungen.

Für Carmax geht es um 1,7 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen die Wiederaufnahme seines Aktienrückkaufprogramms angekündigt hat. Das Programm war im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt worden.

Wiedererwachte Risikofreude dämpft Interesse an "sicheren Häfen"

Mit der gestiegenen Risikofreude der Anleger kommt der Dollar etwas zurück. Der Dollarindex fällt um 0,4 Prozent. Der Euro steigt auf rund 1,1680 Dollar.

Auch am Anleihemarkt macht sich bemerkbar, dass "sichere Häfen" aktuell nicht gesucht sind. Die Zehnjahresrendite steht kaum verändert bei 0,66 Prozent.

Der Goldpreis stabilisiert sich nach dem Rücksetzer der vergangenen Woche. Die Feinunze steigt um 0,7 Prozent auf 1.875 Dollar.

Am Ölmarkt wägen die Akteure positive und negative Faktoren ab. Einerseits stützen die positive Stimmung an den Aktienmärkten und die Möglichkeit eines Streiks in der norwegischen Ölindustrie. Auf der anderen Seite bremst aber das Überangebot die Preise, das sich vergrößern könnte, wenn demnächst wieder verstärkt libysches Öl auf den Markt kommt. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,1 Prozent auf 40,20 Dollar. Brentöl tendiert kaum verändert bei 41,90 Dollar.

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September 28, 2020 09:48 ET (13:48 GMT)

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