Alt 28.09.20, 15:59
Standard Freundlich - China Evergrande und HSBC stark erholt
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Günstige Vorgaben der US-Börsen und die Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff haben den Aktienmärkten in Ostasien und in Australien einen freundlichen Wochenauftakt beschert. Zuletzt hatte das Biotechnologieunternehmen Novavax in Großbritannien mit einer Phase-3-Studie für einen Covid-19-Impfstoff begonnen.

Für Zuversicht sorgte auch, dass die US-Demokraten ihren Vorschlag für ein weiteres Hilfspaket für die US-Wirtschaft vorantreiben, über das noch im Laufe der Woche abgestimmt werden könnte. Allerdings liegt es trotz seines deutlich abgespeckten Volumen mit 2,4 Billionen Dollar noch fast doppelt so hoch wie die Vorstellungen der Republikaner.

Gesucht waren in der gesamten Region insbesondere Aktien aus dem Technologiesegment, nachdem diese in den USA die Erholung am Freitag klar angeführt hatten. In Tokio ging es für den Nikkei-Index um 1,3 Prozent nach oben auf 23.511 Punkte, womit er praktisch auf dem Tageshoch schloss. In Hongkong lag der HSI im späten Handel 0,7 Prozent höher, der Kospi in Südkorea machte einen Satz um 1,3 Prozent nach oben.

In Seoul stützte die Erwartung im September erstmals seit sieben Monaten wieder steigender Exporte. Experten rechnen bei Bekanntgabe der Handelsbilanzzahlen am Dienstag mit einer Zunahme um 4,4 (August: minus 10,1) Prozent, gestützt auch durch chinesische Käufe von Halbleiterchips angesichts verschärfter US-Restriktionen für den chinesischen Technologieriesen Huawei.

Marktteilnehmer berichteten daneben von Schnäppchenkäufen nach den jüngsten teils herben Verlusten in Seoul, zumal die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf den tiefsten Stand seit einem Monat gesunken ist.

US-Regierung nimmt SMIC an die Kandare

Knapp behauptet tendierte Schanghai. Die Stimmung wurde in der Breite damit allenfalls leicht davon belastet, dass US-Chipunternehmen nun Lizenzen einholen müssen, bevor sie bestimmte Technologien an Chinas größten Hersteller von Halbleitern, SMIC, exportieren dürfen. Grund ist laut dem US-Handelsministerium die Gefahr, dass Exporte an SMIC oder Tochtergesellschaften Gefahr laufen, für chinesische militärische Aktivitäten genutzt zu werden. Die Trump-Administration hatte zuvor wochenlang darüber beraten, ob SMIC Exportbeschränkungen auferlegt werden sollen. Die SMIC-Aktie rutschte um knapp 5 Prozent ab.

Dutzende von Unternehmen, vom Telekommunikationsriesen Huawei bis hin zu weniger bekannten Firmen, waren in den vergangenen Jahren bereits auf eine ähnliche Liste gesetzt worden.

Händler in Schanghai sprachen aber auch von Kaufzurückhaltung, weil am Donnerstag eine siebentägige Feiertagsstrecke an der Börse beginnt. Tourismusaktien profitierten davon wiederum und waren tendenziell gesucht.

Ebenfalls in Hongkong schossen HSBC um 10,8 Prozent nach oben, nachdem der Versicherer Ping An seine Beteiligung bei dem Finanzkonzern auf 8,0 Prozent leicht aufgestockt hat. Die HSBC-Aktie war in der Vorwoche noch auf das niedrigste Niveau seit 1995 gefallen. Ping An tendierten knapp behauptet.

Evergrande beruhigt Anlegergemeinde

China Evergrande machten den 9-prozentigen Kursrutsch vom Freitag mehr als wieder wett und erholten sich um rund 20 Prozent. Anlass für die Verkaufswelle waren Spekulationen, wonach der zweitgrößte Immobilienentwickler des Landes mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Das Unternehmen teilte nun mit, finanziell auf gesunden Beinen zu stehen und dass Kostensenkungsmaßnahmen wirkten. Außerdem habe die Hongkonger Börse den Abspaltungsplan von Evergrande genehmigt. Mit der Abtrennung seines Immobilienmanagements hofft das Unternehmen laut einer Agenturmeldung auf den Zufluss von 2 Milliarden Dollar.

Zu den Verlierern in Tokio gehörte die Aktie der Fluglinie ANA. Sie litt unter Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung und verlor 5,1 Prozent. Im Sog büßten Japan Airlines 3,6 Prozent ein.

In Sydney sorgte die Nachricht über Fortschritte bei der Entwicklung einer coronafreien Blase zwischen Neuseeland und einigen australischen Bundesstaaten für Kursgewinne bei Aktien aus dem Reisesektor. Webjet verteuerten sich um 6,6, Qantas um 6,4 und Flight Centre um 5,8 Prozent. Ardent Leisure legten um 2 Prozent zu, nachdem der Themenparkbetreiber eine 3,6 Millionen-Austral-Dollar-Strafe akzeptiert hatte nach Todesfällen bei Fahrgeschäften.

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September 28, 2020 03:47 ET (07:47 GMT)

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