Alt 21.09.20, 16:53
Standard Verluste - Stimmung trübt sich ein
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SCHANGHAI (Dow Jones)--Verluste haben die asiatischen Märkte am Montag verzeichnet. Die Börse in Japan bleibt am Montag und Dienstag feiertagsbedingt geschlossen. Von der Wall Street kamen wenig berauschende Vorlagen, dort war es am Freitag nach einer wechselhaften Handelswoche abwärts gegangen. Noch immer vermissen die Anleger in den USA klare Signale in Richtung eines Stimulierungspakets. Sorge bereitet nach wie vor die steigende Zahl von Corona-Infizierten in vielen Ländern. Daneben wartet der Markt aber auch auf einen Auftritt von US-Notenbank-Chef Jerome Powell vor dem Kongress in dieser Woche, von dem sich Teilnehmer Hinweise über das Vorgehen wegen Corona erhoffen.

Entspannung im Tiktok-Streit

Derweil zeichnet sich in den USA im Streit um das US-Geschäft der chinesischen Video-Plattform Tiktok eine Lösung ab. US-Präsident Donald Trump hat am Wochenende im Grundsatz einer Vereinbarung zugestimmt, bei dem Tiktok mit Oracle und Walmart, dem weltgrößten Einzelhändler, eine Partnerschaft eingehen will. Das US-Geschäft soll dann als Tiktok Global fortgeführt werden.

Das US-Handelsministerium verschob die für Sonntag geplante Sperre der Tiktok-App einstweilen um eine Woche. Tiktok hatte dagegen am Freitagabend noch bei einem Gericht in Washington Klage eingereicht. In trockenen Tüchern ist der Deal mit Oracle und Walmart allerdings noch nicht, denn die Verhandlungen gehen weiter. Auch die chinesische Regierung redet bei den Verhandlungen mit und muss zustimmen. Dennoch wird die Aktion als Entspannungssignal zwischen den beiden Ländern gesehen, und Teilnehmer führen die steigenden Notierungen asiatischer Währungen hierauf zurück.

Im Übrigen bezweifeln die Börsianer aber, dass sich die amerikanisch-chinesischen Beziehungen in nächster Zeit weiter entspannen werden. Trump werde im Vorfeld der Wahlen weiter auf Konfliktkurs mit China gehen, um von anderen Themen wie Corona abzulenken, heißt es.

Nur moderate Verluste in Festlands-China

In Schanghai verlor der Leitindex 0,7 Prozent. Händler sahen darin aber auch eine technische Reaktion auf den Freitag, als der größte Tagesgewinn seit fast einem Monat verzeichnet wurde. Die Experten von N-Securities warnten, dass die Stimmung am Montag flau bleiben dürfte und verwiesen auf die Schwäche der Wall Street und die anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA.

Deutlich nach unten (-1,6 Prozent) ging es in Hongkong, auch hier lasteten die US-Vorgaben. KGI Securities geht davon aus, dass der Markt in nächster Zeit innerhalb seiner jüngsten Spanne verbleiben dürfte. Eine gute Unterstützung befinde sich bei 24.000 Punkten.

HSBC bzw Standard Chartered standen unter Abgabedruck. Hintergrund waren neue Geldwäschevorwürfe gegen den Bankensektor. Dokumente aus einem Datenleck des US-Finanzministeriums legen Berichten zufolge eine problematische Rolle von Banken bei der Geldwäschebekämpfung offen. HSBC sackten 3,7 Prozent ab, Standard Chartered 3,1 Prozent.

Der Kospi in Südkorea steigerte seine Verluste im Tagesverlauf auf 1 Prozent, nachdem er zunächst noch leicht im Plus gelegen hatte. Die Exporte des Landes sind in den ersten 20 September-Tagen um 3,6 Prozent gestiegen. Belastend wirkte hingegen, dass die Regierung die nationsweiten coronabedingten Beschränkungen um eine weitere Woche verlängern will. Zu den gesuchten Branchen gehören Pharma- und Autowerte.

SK Hynix stiegen um 1,3 Prozent. Der Halbleiter-Konzern dürfte von der Nachfrage nach Personalcomputern profitieren, vermutet Citi Research. Die Analysten empfehlen die Aktie weiter zum Kauf und erhöhen das Kursziel.

Auch die Börsen in Sydney (-0,7 Prozent) und Wellington (-0,8 Prozent) konnten sich dem eingetrübten Sentiment nicht entziehen. Der neuseeländische Leitindex schloss auf dem tiefsten Stand seit über einem Monat.

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DJG/raz/smh

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September 21, 2020 03:47 ET (07:47 GMT)

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