Alt 18.09.20, 17:31
Standard Uneinheitlich - China-Börsen sehr fest
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien hat sich zum Wochenausklang keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Die Vorgaben aus den USA waren negativ, gleichwohl ging es an einigen Börsen der Region aufwärts. In China sogar kräftig: In Schanghai rückte der Composite-Index um 2,1 Prozent vor, wobei sich der Anstieg in der letzten Handelsstunde ohne nachrichtlichen Hintergrund auffällig beschleunigte. Shenzhen-Composite und Chinext gewannen jeweils 1,5 Prozent. Gesucht waren vor allem Finanzwerte, unterstützt wurde der Markt aber auch von Kursgewinnen im Industriesektor (Kohleproduzenten, Baustoff- und Metallhersteller).

An der Börse in Hongkong notierte der Hang-Seng-Index im späten Handel 0,3 Prozent höher, nachdem er jedoch am Donnerstag kräftig nachgegeben hatte. Händler sprachen von wachsender Zuversicht, was die Erholung der chinesischen Wirtschaft von der Coronavirus-Krise angeht.

Analysten der Citi warnten indessen vor zu viel Optimismus bezüglich der Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19. Die Unsicherheit sei nach wie vor hoch, nicht zuletzt deshalb, weil das Virus mutieren könne. Die Citi befürchtet ein Wiedererstarken der Pandemie im Herbst und Winter. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger ausgewählte chinesische Pharmawerte zukaufen, deren Kurse zuletzt geschwächelt hätten. Namentlich empfahl die Bank Hansoh Pharma, deren Aktie in Hongkong um 1,7 Prozent stieg, und Sino Biopharm, für die es um nur 0,3 Prozent aufwärts ging.

Schwergewicht Tencent gab um 0,8 Prozent nach. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte gemeldet, dass der US-Ausschuss für ausländische Investitionen heimische Hersteller von Computerspielen aufgefordert habe, Informationen über die Sicherheitsprotokolle zur Verarbeitung von Kundendaten vorzulegen. Dies betreffe auch die Tencent-Beteiligung Epic Games.

Bericht über Gebührensenkungen belastet japanische Telekomwerte

In Tokio schloss der Nikkei-225-Index 0,2 Prozent höher bei 23.360 Punkten. Gebremst wurde der japanische Aktienmarkt neben Zweifeln an der Erholung der Wirtschaft erneut vom starken Yen. Für einen Dollar wurden rund 104,50 Yen gezahlt. Am Donnerstag um die gleiche Zeit waren es noch um die 105 Yen.

Spekulationen über den wirtschaftspolitischen Kurs des neuen japanischen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga bestimmten ansonsten das Geschehen. Hoffnungen auf eine beschleunigte digitale Transformation unter der neuen Regierung befeuerten die Kurse von IT-Unternehmen. NTT Data sprangen um 7,6 Prozent nach oben und Fujitsu um 4,4 Prozent.

Aktien von Telekommunikationsunternehmen gerieten deutlicher unter Druck. Ursächlich war ein Bericht, wonach Suga die Branche zu Gebührensenkungen zwingen will. Er habe dem zuständigen Minister einen entsprechenden Auftrag erteilt, hieß es. Suga hatte in der Vergangenheit immer wieder die Preispolitik der Mobilfunkanbieter kritisiert. KDDI fielen um 4,1 Prozent, die Aktien der Softbank-Group-Tochter Softbank Corp. um 5,0 Prozent und NTTDocomo um 2,9 Prozent.

Auch in Seoul machten die Kurse nur einen Teil ihrer Vortagesverluste wett. Der Kospi ging 0,3 Prozent höher aus dem Handel, gestützt von der leicht positiven Tendenz des S&P-Futures. Index-Schwergewicht Samsung schloss unverändert. SK Hynix lagen dagegen 1,7 Prozent im Plus. Gewinnmitnahmen drückten im Automobilsektor Kia Motors um 0,3 Prozent. Hyundai Motor büßten 0,5 Prozent ein.

Die Börse im australischen Sydney schloss 0,3 Prozent niedriger. Industriewerte verzeichneten mit Verlusten von durchschnittlich 1,7 Prozent die höchsten Abgaben.

In Neuseeland verbuchte der NZX-50 ein Minus von 1,2 Prozent. Marktteilnehmer vermuteten, dass Indexänderungen in Australien den Verkauf von doppelt gelisteten Aktien wie etwa Auckland International Airport (minus 2,5 Prozent) befeuert hätten. Derweil verteuerten sich die Aktien von Tourism Holdings um 9,8 Prozent. Die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr hatten gezeigt, dass der Vermieter von Wohnmobilen relativ unbeschadet durch die Corona-Krise gekommen ist.

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September 18, 2020 04:15 ET (08:15 GMT)

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