Alt 31.08.20, 16:54
Standard Börsen drehen ins Minus - DAX unter 13.000
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen rutschen am Montagnachmittag in negatives Terrain. Fundamental Neues gibt es nicht. Ein Händler spricht von einem ruhigem Geschäft, dem es an Impulsen mangele. Der Feiertag in Großbritannien führe darüber hinaus zu einer Verflachung des Geschäfts. Am Monatsultimo sei auch nicht ausgeschlossen, dass einige Anleger Positionsanpassungen vornähmen. Auch an Wall Street geht es mit den Kursen überwiegend nach unten.

Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 13.007 Punkte, zeitweise rutschte er unter die Marke von 13.000 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,7 Prozent auf 3.291 Punkte nach. Auf ein positives Echo stoßen derweil die jüngsten Konjunkturdaten aus China. Die Einkaufsmanagerindizes sowohl für den Service- als auch den Verarbeitenden Bereich haben sich im August weiter verbessert und liegen beide über der Expansionsschwelle von 50. Das stützt tendenziell den Rohstoffsektor, für den es 0,1 Prozent nach oben geht.

Übergeordnet haben die Investoren auch immer noch den Strategieschwenk der US-Notenbank zu verdauen. Ihr neuer Inflationskurs sei aber auf jeden Fall positiv für alle Risiko-Anlagen, da Marktteilnehmern nichts anderes mehr übrig bleibe, als dort zu investieren, heißt es von Beobachtern. Mit Blick auf das neu eingeführte durchschnittliche Inflationsziel der Fed glaubt Nordea, dass dies Auswirkungen auf die Strategieprüfung der EZB haben wird.

Veolia will Weltchampion schaffen

Veolia bietet Engie für deren Anteil an Suez 15,50 Euro je Suez-Aktie, damit liegt der Preis knapp 27 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Suez steigen um 17,3 Prozent auf 14,35 Euro. Engie gewinnen 4,4 Prozent. Engie hält 29,9 Prozent der Anteile von Suez. Veolia ziehen um 5,3 Prozent an. Ziel von Veolia sei es, einen französischen Weltchampion in der Versorgerbranche zu schaffen.

Dazu soll im ersten Schritt das Paket von Engie erworben werden und danach ein öffentliches Angebot an die freien Aktionäre erfolgen. "Die neue Veolia könnte dann eines der Schwergewichte bei Anlagen im ESG-Bereich werden", also im Bereich nachhaltige Anlagen, kommentiert ein Händler. Inwiefern RWE, Eon und andere Versorger damit in Zugzwang geraten, sei derweil noch nicht absehbar. Im DAX steigen RWE um 0,7 Prozent, während Eon um 0,1 Prozent nachgeben. Der Sektor legt 0,4 Prozent zu.

Nestle steigen 0,3 Prozent. Der Schweizer Nestle-Konzern will das US-Biopharmaunternehmen Aimmune Therapeutics vollständig übernehmen. Aimmunes Medikament Palforzia gegen Erdnussallergie, das Anfang des Jahres von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen wurde, werde das Portfolio der Tochter Nestle Health Science (NHSc) zur Behandlung von Lebensmittelallergien ergänzen, heißt es. Der Kaufpreis beläuft sich auf 2,6 Milliarden Dollar. Analysten sprechen von einem strategischen sinnvollen Zukauf.

Philips senkt Margenausblick

Philips verlieren dagegen 3,1 Prozent. Das Unternehmen hat den Margenausblick für das laufende Gesamtjahr nach einer Teilstornierung eines Auftrags für Beatmungsgeräte gesenkt. Die bereinigte EBITA-Marge dürfte 2020 nur noch das Vorjahresniveau erreichen, sagte CEO Frans van Houten laut Mitteilung. Bisher hatte die Royal Philips einen Anstieg der bereinigten operativen Marge in Aussicht gestellt. "Dass Beatmungsgeräte storniert werden, hatte wohl kaum jemand auf der Agenda", so ein Händler.

Drägerwerk fallen um 4,6 Prozent. Auch hier belastet, dass nun das Risiko eventueller Auftragsstornierungen durch die USA für Beatmungsgeräte einkalkuliert werden muss. Damit hatte am Markt niemand gerechnet, bis Philips am Morgen eine US-Stornierung inklusive Gewinnwarnung vermelden musste. Für Allianz geht es nach einer Herunterstufung durch die Commerzbank um 1,9 Prozent nach unten.

Beim Dollar rechnen die Strategen bei Goldman Sachs angesichts des Ziels einer Durchschnittsinflation von 2 Prozent in den USA mit einer verstärkten Abwertung. Und die Societe Generale sieht den Euro bis kommendes Jahr bis auf 1,25 Dollar steigen. Aktuell notiert der Euro stabil bei rund 1,1940 Dollar und damit nur knapp unter seinem Jahreshoch von 1,1966 Dollar.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 31, 2020 10:15 ET (14:15 GMT)

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