Alt 05.08.20, 18:46
Standard Uneinheitlich - Gold weiter auf Rekordjagd
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--In unterschiedliche Richtungen haben sich zur Wochenmitte die Leitindizes an den Börsen in Ostasien und Australien bewegt. Ein Hauptthema war der Bericht des Wall Street Journal, demzufolge die USA und China über die Probleme mit dem sogenannten Phase-eins-Deal sprechen wollen, dem Handelsabkommen vom Januar. Während es in Japan und Australien abwärts ging, lagen die chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong im Plus.

Laut dem Bericht wollen sich hochrangige Vertreter beider Länder am 15. August treffen, um über umstrittene Themen zu sprechen. China hat die Verpflichtungen zur Abnahme von landwirtschaftlichen Produkten aus den USA nicht erfüllt. Zudem dürfte Peking die Sorge über die amerikanischen Attacken auf chinesische Technologieunternehmen anführen.

Experten zeigten sich skeptisch zu den Bemühungen um einen Gesprächskanal. Dies zumal die Verstimmungen weiter angeheizt werden dürften, weil US-Gesundheitsminister Alex Azar Taiwan einen Besuch abstatten will. Die Insel wird von China als Bestandteil des eigenen Territoriums reklamiert. "Die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China lässt vermuten, dass konstruktive Gespräche eine Überraschung wären", sagte Stephen Innes, Chef-Marktstratege bei AxiTrader.

Gold so teuer wie nie

Während die Aktienindizes überwiegend nur kleinere Bewegungen nach oben oder unten vollzogen, war Gold der eigentliche Star an den Märkten. Am Dienstag war der Preis für die Feinunze bis auf 2.020 Dollar gestiegen, womit der fast zehn Jahre alte Rekord übertroffen wurde. Am Mittwoch schnellte der Preis bis auf 2.031 Dollar in die Höhe und lag schließlich mit 2.027 Dollar nur leicht darunter. Die Unsicherheiten um die Corona-Pandemie wie in geopolitischer Hinsicht befördern Gold ebenso wie Niedrigzinsen, die Flutung der Märkte mit billigem Geld und die aktuelle Dollar-Schwäche.

So sackte der Greenback auf 105,65 Yen ab nach einem Vortageshoch um 106,40 Yen. Dies bremste die Börse in Japan, wo der Nikkei-225 leicht nachgab um 0,3 Prozent auf 22.515 Punkte. Zu den verkauften Werten gehörten Versorger-, Luftfahrt- und Bankentitel.

Die Sony-Aktie zeigte sich voltail und schloss nach vorübergehenden Gewinnen 1,6 Prozent im Minus. Der Unterhaltungselektronikkonzern hat im ersten Geschäftsquartal unterstützt von seinem Spiele-Geschäft den Nettogewinn um 53 Prozent gesteigert. Mitsubishi UFJ Financial fielen um 0,2 Prozent, nachdem der Nettogewinn um 53 Prozent abgesackt war.

Etwas risikofreudiger zeigten sich die Anleger in Hongkong (plus 0,4 Prozent), während in Schanghai kleinere Aufschläge abschmolzen. Neue Wirtschaftsdaten fielen enttäuschend aus, denn bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Juli verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor verringerte sich auf 54,1 (Juni: 58,4) Punkte.

In Südkorea (plus 1,3 Prozent) erreichte der Leitindex Kospi ein 22-Monatshoch. Die Anleger zeigten sich ermutigt durch Fortschritte in den USA beim Aushandeln eines neuen Stimuluspakets. Zudem haben einige Unternehmen mit Quartalszahlen positiv überrascht. In Australien tendierten Minenwerte mit dem festen Goldpreis zwar höher, doch am Gesamtmarkt ging es um 0,6 Prozent nach unten. Angeführt wurde die Liste der Verlierer von Pharma- und Industriewerten, aber auch einige Konsumwerte gingen schwächer, belastet von den corona-bedingten Restriktionen in Melbourne. Die Aktie der Einzelhandelskette Woolworth fiel um 1,7 Prozent, nachdem das Unternehmen vorübergehend wegen der Pandemie 22 Geschäfte schließen muss.

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August 05, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)

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