Alt 04.08.20, 17:32
Standard Kräftige Gewinne an fast allen Handelsplätzen
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Von ihrer freundlichen Seite haben sich die Börsen in Ostasien und Australien am Dienstag gezeigt. Getrieben wurden die Kurse vom Optimismus an der Wall Street, wo heimische Konjunkturdaten die Kauflust angefacht hatten. Der vom ISM ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA stieg deutlich stärker in den expansiven Bereich als erwartet. Zudem wurde in den USA am Montag die niedrigste Zahl an Corona-Neuinfektionen seit fast vier Wochen vermeldet.

Am japanischen Markt kletterte der Nikkei-225 mit den guten US-Vorlagen um 1,7 Prozent auf 22.574 Punkte. Zu den Profiteuren der Hoffnung auf ein Abflauen der Covid-Pandemie gehören Eisenbahn- und Luftfahrtgesellschaften. Central Japan Railway Company, Keio Corp und East Japan Railway sprangen um bis zu 9,8 Prozent nach oben, unter den Fluglinien gewannen JAL 8,2 Prozent und ANA 6,9 Prozent.

Daneben richtete sich der Blick auf die Berichtssaison, wobei das Schwergewicht Sony die Büchner erst nach Handelsschluss öffnete und die Erwartungen übertraf. Auch Softbank hat erst nachbörslich berichtet, allerdings informierte der Technologie- und Investmentkonzern bereits vor der Schlussglocke darüber, dass er seine Einnahmen im vergangenen Geschäftsjahr gegenüber den japanischen Steuerbehörden um rund 40 Milliarden Yen (ca. 320 Millionen Euro) zu niedrig angegeben hat. Der Konzern musste aber keine Steuern nachzahlen, weil unter dem Strich trotzdem noch ein Verlust stand. Gegen den Markt gab die Softbank-Aktie 0,4 Prozent ab.

Schanghai trottet hinterher

Mit einem Mini-Plus von 0,2 Prozent blieb der Markt in Schanghai hinter der Region zurück, zwischenzeitlich wurden sogar Verluste verzeichnet. Hier ging der Blick bang in die USA, weil sich der auf vielen Feldern ausgetragene Streit nicht beilegen lässt. Aktuell führt US-Präsident Donald Trump einen Kampf um die Video-Plattform Tiktok aus China, deren US-Aktivitäten nach dem Willen des Präsidenten amerikanisch werden sollen. Als Interessent für eine Übernahme hat sich Microsoft ins Spiel gebracht. Nun macht sich die Sorge breit, dass das Gefecht um Tiktok lediglich der Anfang sein könnte und andere Software-Unternehmen ins Visier der US-Administration geraten könnten.

In Hongkong (+1,9 Prozent) spielte dieser Konflikt prinzipiell ebenfalls eine Rolle, wurde aber am Dienstag zunächst in den Hintergrund gedrängt. Auch der lokale Anstieg an Covid-19-Infektionen konnte die Kaufbereitschaft kaum bremsen. Ermutigt von den Vorgaben der Wall Street gingen die Anleger vor allen in Technologie- und Pharma-Werte. Ähnlich sah es an der Börse in Südkorea (+1,3 Prozent) aus, wo neben Technologiewerten auch Chemie- und Autoaktien gekauft wurden.

Noch stärker tendierte der Markt in Sydney mit Aufschlägen von 1,9 Prozent, angefeuert vom Technologiesektor, der 3,2 Prozent gewann. Die australische Notenbank hat ihre Geldpolitik am Dienstag nicht angetastet. Der Rat ließ den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent. Die Notenbank werde zur Festigung der Zielrendite am Mittwoch Anleihen am Sekundärmarkt kaufen, sagte Gouverneur Philip Lowe. Dies sei eine prägnante Entscheidung, urteilt JP Morgan, denn die Notenbank habe sich rund drei Monate lang vom Markt ferngehalten.

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August 04, 2020 03:07 ET (07:07 GMT)

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