Alt 30.07.20, 16:13
Standard Uneinheitlich - Kräftiges Minus in Singapur
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Der taubenhaften Auftritt der US-Notenbank mit der neuerlichen Zusage, alle notwendigen Mittel einzusetzen, um eine Erholung der Konjunktur in der Corona-Krise zu unterstützen, hat die Anleger in Ostasien am Donnerstag nicht aus der Reserve gelockt. Am Ende des Tages hielten sich Gewinner- und Verliererbörsen die Waage, auch weil sich im Verlauf wieder Sorgen stärker bemerkbar machten wegen der anhaltenden Nachrichten über neue Corona-Infektionswellen weltweit.

Am stärksten nach oben ging es in Sydney und Taiwan mit bis zu gut 1,2 Prozent. In Seoul, wo der Kospi nur leicht zulegte, verwiesen Händler als Stützungsfaktor auch darauf, dass die US-Notenbank ihre Fazilitäten für die Dollar-Liquidität unter anderem auch mit der Bank of Korea verlängert hat.

Der Nikkei-Index hing dagegen abermals hinterher und ging 0,3 Prozent leichter aus dem Tag mit 22.339 Punkten. Weiter wurde er gebremst vom Yen, der gegenüber dem Dollar weiter im Bereich der Höchststände notierte, was die Exportaussichten japanischer Unternehmen verschlechtert.

Der Dollar neigte angesichts der Ankündigung der US-Notenbank, die Zinsen länger niedrig zu halten, auch auf breiter Front weiter zur Schwäche: Der Dollar-Index verharrte im Bereich des jüngsten Zweijahrestiefs. Der Goldpreis kam nach der jüngsten Rekordjagd um 16 Dollar gegenüber dem späten US-Handel zurück auf 1.955 und liegt damit rund 25 Dollar unter dem neuen Rekordhoch.

Klarer Tagesverlierer bei den Börsen war Singapur, wo im Spätgeschäft ein Minus von 2,3 Prozent an der Tafel stand. Zur Stimmungseintrübung trug bei, dass Singapurs Zentralbank drei lokale Banken aufgefordert hatte, ihre Dividenden auf 60 Prozent der Vorjahresausschüttungen zu begrenzen. Zur Erklärung hieß es, dass "die weltweiten Volkswirtschaften noch keine nachhaltigen Erholungsanzeichen zeigen". Daneben zeigte ein Geschäftsstimmungsindikator, dass für die nächsten sechs Monate mehrheitlich mit einer Verschlechterung der Lage gerechnet wird.

Samsung nach Quartalszahlen etwas fester

Bei den Einzelwerten machten vor allem Quartalsberichte die Kurse. Samsung Electronics gingen nach zwischenzeitlich moderaten Gewinne unverändert aus dem Handel nach Vorlage endgültiger Quartalszahlen. Demnach erreichte das Nettoergebnis des Technologieriesen 5,56 Billionen Won, umgerechnet rund 4 Milliarden Euro, nach 5,18 Billionen Won vor Jahresfrist. Die Südkoreaner profitieren unter anderem weiter vom Trend zum Home Office in der Corona-Krise, der die Nachfrage nach Servern und Computern und somit auch den Speicherchips der Koreaner erhöht.

Derweil verlor Samsung die Position als weltgrößter Smartphone-Hersteller an die chinesische Huawei Technologies, wie aus Daten des Marktforschers Canalys hervorgeht. Erstmals seit neun Jahren stehen damit weder Samsung noch Apple an der Spitze.

Ein 32-prozentiger Gewinnanstieg trieb in Tokio den Kurs von M3, dem Anbieter einer medizinischen Informationsplattform, um 6,1 Prozent nach oben. Nomura Holdings verteuerten sich um 4,5 Prozent, nachdem das Finanzhaus den Gewinn im zurückliegenden Quartal mehr als verdoppeln konnte. Nach verfehlten Erwartungen ging es dagegen für das Papier des Chemie- und Kosmetikunternehmens Kao um 5,2 Prozent abwärts.

In Sydney sackten Sandfire um fast 6 Prozent ab, belastet von einem schwachen Produktionsausblick des Rohstoffunternehmens und höher erwarteten Kosten im Fiskaljahr 2021. Die Aktie des Eisenerzspezialisten Fortescue verteuerte sich um gut 4 Prozent, nach einer Erhöhung des Produktionsausblicks.

Macquarie verbesserten sich nach dem Quartalsausweis um 0,8 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs sprachen von weitgehend wie erwartet ausgefallenen Zahlen des Finanzhauses.

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July 30, 2020 03:50 ET (07:50 GMT)

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