Alt 29.07.20, 15:43
Standard Uneinheitlich - Schanghai klarer Tagessieger
Beitrag gelesen: 437 x 

SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Eingerahmt von einem sehr festen Index in Schanghai und einem schwachen Stand in Tokio haben die übrigen Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Mittwoch eine uneinheitliche Tendenz und moderate Kursbewegungen gezeigt. In Schanghai legte der Composite um 2,1 Prozent zu. Händler sprachen von stützenden höheren Kapitalzuflüssen aus dem Ausland und dass vor allem Kursgewinne bei Aktien aus dem Konsumgütersektor gesucht gewesen seien.

Der Nikkei-Index schloss dagegen 1,1 Prozent im Minus mit 22.397 Punkten. Gebremst wurde er unter anderem vom Yen. Mit zuletzt 104,95 je Dollar lag er auf dem höchsten Stand seit März. Die japanische Währung profitiert angesichts der weiter beunruhigenden Nachrichten über die Ausbreitung der Corona-Pandemie von ihrem Ruf als sicherer Hafen.

Auch in der Breite zeigte sich der zuletzt schon auf ein Zweijahrestief gesunkene Dollar nachgebend. Der Dollarindex lag in Asien am Tag der Zinsentscheidung der US-Notenbank 0,1 Prozent im Minus. Das am Abend erwartete Ergebnis sorgte an den Aktienmärkten tendenziell für etwas Zurückhaltung. Die Spekulationen gingen mehrheitlich in die Richtung, dass die US-Notenbank taubenhaft auftreten und für längere Zeit sehr niedrige Zinsen signalisieren werde angesichts der Corona-Krise. Dies drückt zugleich auf den Dollar.

Beim Gold beruhigte sich die Lage. Nach den Rekordhochs am Montag und Dienstag wurde die Feinunze in Asien zuletzt mit 1.956 Dollar gehandelt, 3 Dollar niedriger als in den USA und etwa 25 Dollar unter dem Rekordhoch.

Neben der US-Notenbank verwiesen Marktteilnehmer auf die US-chinesischen Spannungen, die für Zurückhaltung und Abwarten bei den Käufern sorgten. Auch dass sich die Parteien in den USA noch nicht auf benötigte neue Stimuli einigen konnten, beschäftigte die Anleger. So haben die US-Demokraten gerade erst einen Vorschlag der Republikaner von Präsident Donald Trump für ein neues Coronavirus-Hilfspaket zurückgewiesen.

Canon, Fanuc und Nissan enttäuschen

Für die Verluste am japanischen Aktienmarkt sorgten neben dem schwachen Yen laut Händlern auch eine Abstufung des Rating-Ausblicks Japans auf "Negativ" durch Fitch und enttäuschende Geschäftszahlen wichtiger Unternehmen. Für Canon ging es nach einer Ergebnisenttäuschung um 13,5 Prozent abwärts, für Fanuc um 7,7 Prozent. Canon fuhr einen Nettoverlust ein und beim Roboterbauer Fanuc sank das Ergebnis im Berichtsquartal um 61 Prozent. Nissan Motor stellte für das laufende Fiskaljahr einen Nettoverlust in Aussicht. Das Papier verbilligte sich um 10,4 Prozent. Honda und Toyota geben im Nissan-Sog um bis zu 3,1 Prozent nach.

Tokyo Electron gingen nach anfänglichen Kursgewinnen knapp behauptet aus dem Tag. Wie viele Technologieunternehmen auch kam Tokyo Electron gut durch die Krise und konnte den Nettogewinn um 77 Prozent steigern. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn über 20 Prozent im Plus.

Für Samsung Electronics ging es in Seoul nach dem 5-prozentigen Kurssprung des Vortages um weitere 0,7 Prozent nach oben. Bei TSMC in Taipeh kam es nach den massiven Kursgewinnen an den ersten beiden Tagen der Woche dagegen zu Gewinnmitnahmen, der Kurs gab um 6,2 Prozent nach. Samsung und TSMC hatten zuletzt unter anderem von den Problemen Intels bei der Produktion neuer Prozessoren profitiert. Am Vorabend überzeugte derweil der große Intel-Konkurrent AMD mit guten Geschäftszahlen, die den Aktienkurs nachbörslich um rund 10 Prozent nach oben trieben.

Sydney schloss nach anfänglichen Gewinnen knapp behauptet - belastet von einer im zweiten Quartal erstmals seit 1998 wieder negativen Inflation und neuen Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie. Gegen die etwas leichtere Tendenz legten Bankaktien bis zu 2,1 Prozent zu. Sie profitierten davon, dass der Regulierer die Empfehlung an die Finanzhäuser zurückzog, Entscheidungen über Dividendenausschüttungen zu verschieben.

Wenig Bewegung beim Öl

Die Ölpreise tendierten leicht nach oben und profitierten etwas davon, dass laut einem US-Branchenverband die Ölvorräte in der vergangenen Woche um 6 Millionen Barrel relativ deutlich gesunken waren.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 29, 2020 03:54 ET (07:54 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 12:54 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]