Alt 22.07.20, 14:48
Standard Mehrheitlich Abgaben - Sydney schwach
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen hat sich am Mittwoch eine mehrheitlich negative Tendenz durchgesetzt. Wie bereits an der Wall Street am Vorabend stieg zum Ende des Handels die Abgabebereitschaft. Dort hatten Anleger Blue Chips gegenüber Technologiewerten den Vorzug gegeben. Belastet wurden die Aktienmärkte von der Unsicherheit über eine Verlängerung der Coronahilfen in den USA. Im US-Kongress war nicht zu erkennen, dass sich Republikaner und Demokraten aufeinander zu bewegen. Politiker äußerten vielmehr Zweifel über eine Einigung. Ende Juli laufen wichtige Hilfsprogramme in den USA aus.

Zudem schien der US-chinesische Dauerkonflikt abermals an Schärfe zu gewinnen, auch wenn sich die chinesischen Festlandsbörsen davon relativ unberührt zeigten. US-Außenminister Mike Pompeo hatte gefordert, die ganze Weltgemeinschaft müsse China die Stirn bieten.

In Schanghai stiegen die Kurse. Anfängliche Verluste wurden schnell aufgeholt. Händler vermuteten, dass staatliche Institutionen als Käufer aufgetreten sein könnten. Händler sprachen aber auch von verstärkten Auslandskäufen. Der Schanghai-Composite kletterte um 0,4 Prozent. Ein Grund für die Mittelzuflüsse könnte laut Marktteilnehmern aber auch gewesen sein, dass die Zusammensetzung des Leitindex' erstmals seit seiner Einführung 1991 geändert wurde. Sie wurde zu Beginn des Handels wirksam. Shenzhen-Composite und das Startup-Segment ChiNext kletterten um 0,8 bzw. 1,2 Prozent.

Yen drückt

In Tokio gab der Nikkei-225 um 0,6 Prozent auf 22.752 Punkte ab. Der gestiegene Yen lastete auf dem Markt. Der Dollar ging zum Börsenschluss in Tokio mit 106,85 Yen um nach 107,30 zur gleichen Vortageszeit. Händler verwiesen auf die Rekordwerte bei den Neuinfektionen in einigen Ländern - so zum Beispiel in Australien. Für zusätzliche Beunruhigung sorgte, dass US-Präsident Donald Trump nun erstmals eine klare Empfehlung zum Tragen von Masken ausgesprochen hatte. Mit diesen Schlagzeilen liefen Anleger den vermeintlich sicheren Yen-Hafen an.

Elektronik- und Pharmatitel führten in Japan die Liste der Verlierer an. Gegen den lokalen Trend stiegen Nidec um 4,8 Prozent. Der japanische Hersteller von Elektromotoren hatte im ersten Geschäftsquartal mehr verdient als vom Markt erwartet.

Abgaben bei Techwerten in Hongkong

In Hongkong zeigte sich der HSI etwas leichter. Nachdem Technologiewerte zuletzt gut gelaufen waren, folgten sie ihren US-Pendants nach unten. AAC Technologies sanken um 4,4 und Tencent um 1,8 Prozent. Der Markt warte auf die anstehende Einführung des Technologiesegments an der Börse in Hongkong, hieß es. Dieser Bereich könnte sich zu einem wichtigen Bereich entwickeln und die Ergebnisse des Börsenbetreibers anschieben, so die Citigroup.

In Seoul schloss der Markt knapp behauptet. Vor den in dieser Woche anstehenden Unternehmensberichten sei die Risikoneigung begrenzt gewesen, hieß es. Vor ihren Quartalsausweisen am Donnerstag fielen die Aktien von SK Hynix um 1,1 Prozent und jene von Hyundai Motor um 2,5 Prozent. KB Financial drehten 1,4 Prozent ins Minus, nachdem der Geschäftsbericht zunächst noch positiv aufgenommen worden war.

Australiens Börse durch Rekord bei Neuinfektionen belastet

In Australien wütet der Coronavirus schlimmer als je zuvor, der S&P/ASX-200 zeigte sich vor diesem Hintergrund schwach. Der wichtige Frühindikator Westpac-Melbourne Institute Leading Index legte zwar leicht zu, verharrte aber tief im negativen Bereich. Dies deckte sich mit dem gefallenen Verbrauchervertrauen. Volkswirte sagten eine holprigere und auch später beginnende Konjunkturerholung voraus als noch zuletzt. Immerhin waren die Konsumausgaben deutlich gestiegen, allerdings drohten wegen der aktuellen Corona-Neuinfektionen neue Abriegelungen.

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July 22, 2020 04:13 ET (08:13 GMT)

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