Alt 21.07.20, 18:37
Standard Dow marschiert hoch - Nasdaq nach Rekord leichter
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NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich mit einer freundlichen Note präsentiert sich die Wall Street am Dienstagmittag Ortszeit. Die am Vortag nach oben schießenden Technologiewerte werden nun gemieden, nachdem im frühen Geschäft der technologielastige Nasdaq-Composite noch ein Allzeithoch markiert hatte. Dafür sind die Blue Chips im Dow gesucht, vor allem die am Montag schwachen Energiewerte. Chevron und Exxon rücken mit steigenden Ölpreisen um jeweils rund 6 Prozent vor.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 1,1 Prozent auf 26.976 Punkte. Der S&P-500 rückt um 0,5 Prozent vor. Der Nasdaq-Composite markierte ein neues Allzeithoch bei 10.840 Punkten, gibt aber aktuell 0,5 Prozent ab.

Zur guten Stimmung trägt bei, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Montag zwar abermals über 60.000 lag, der Anstieg aber der geringste seit einer Woche war. Das wird als Zeichen gewertet, dass die jüngst wieder verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in den USA Wirkung zeigen.

Daneben stützt die Hoffnung, dass bald ein Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung stehen wird. Zuletzt hatten verschiedene Unternehmen Erfolge bei der Entwicklung eines Impfstoffes gemeldet.

Beobachter verweisen überdies auf die Einigung in der EU auf einen Wiederaufbaufonds und auf die laufenden Verhandlungen in den USA über weitere Hilfsmaßnahmen als Stützungsfaktoren hin. Im US-Kongress geht es vor allem um die zu Beginn der Coronakrise beschlossenen Zuschüsse zur Arbeitslosenhilfe, die demnächst auslaufen.

An Konjunkturdaten wurde nur der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Er erholte sich im Juni auf einen Stand von 4,11 nach 3,50 im Vormonat.

Gute IBM-Zahlen als potenzieller Impulsgeber für Technologiesektor

Deutlich länger ist die Liste der Quartalsausweise von Unternehmen. Schon am Montag nach Börsenschluss hatte IBM Zahlen veröffentlicht, die besser ausfielen als erwartet. IBM verbessern sich um 1 Prozent.

Vor der Startglocke am Dienstag haben mit Coca-Cola und Philip Morris zwei weitere Schwergewichte der US-Unternehmenslandschaft über den Verlauf des zweiten Geschäftsquartals berichtet. Coca-Cola hat ergebnisseitig etwas besser abgeschnitten als befürchtet, die Aktie legt um 2,4 Prozent zu. Auch bei Philip Morris schrumpften Umsatz und Gewinn nicht so stark wie erwartet. Das wird mit einem Kursplus von 4,9 Prozent honoriert.

Überraschend gut hat auch Lockheed Martin im zweiten Quartal abgeschnitten. Das Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen hat überdies seine Ertragsziele erhöht, was die Aktie um 2,3 Prozent nach oben treibt.

Nach Handelsende werden Zahlen von Texas Instruments und United Airlines erwartet.

Euro am Jahreshoch

Der Euro zeigt sich nach der Einigung beim EU-Gipfel auf ein Corona-Hilfspaket und die Finanzplanung für die nächsten sieben Jahre in der EU mit 1,1495 nur knapp unter seinem Jahreshoch. Mizuho rechnet damit, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen wird. "Die Marktbewegung von gestern dürfte weitergehen", so die Analysten und weiter: "Der Euro ist im Steigen. Er ist nicht mehr das hässliche Entlein, er steht nicht mehr vor dem endgültigen Scheitern und wird eine glaubhafte Währung, geprägt von Stabilität und Vertrauen werden".

Die Kursgewinne an den Aktienmärkten und die Hoffnung auf eine Nachfragebelebung treiben derweil die Ölpreise nach oben. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 3,3 Prozent auf 42,15 Dollar. Brentöl verteuert sich um 3,2 Prozent auf 44,66 Dollar. Beobachter verweisen auf das Konjunkturpaket, das die EU in der Nacht von Montag auf Dienstag beschlossen hat. Außerdem habe die Befürchtung neuer Lockdown-Maßnahmen die Ölpreise zuletzt belastet, so dass diese nun Spielraum nach oben hätten, meint Bjornar Tonhaugen von Rystad Energy.

Gold bleibt ebenfalls gefragt. Marktteilnehmer erklären das Kaufinteresse der Anleger mit Angst vor einer Geldentwertung als Folge der enormen Schulden, die viele Staaten zur Bewältigung der Corona-Krise anhäuften. Aus dem gleichen Grund ist auch Silber gesucht. Der Preis für eine Feinunze Gold steigt um 1,3 Prozent auf 1.840 Dollar. Silber verteuert sich um 6,2 Prozent auf 21,45 Dollar je Feinunze.

Staatsanleihen stoßen auf ein moderates Kaufinteresse. Die Zehnjahresrendite verliert 1,6 Basispunkte auf 0,60 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 21, 2020 12:07 ET (16:07 GMT)

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