Alt 16.07.20, 16:57
Standard Wall Street nach Gewinnserie leichter gestartet
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte sind am Donnerstag mit Abschlägen in den Handel gestartet, nachdem an den Vortagen Gewinne verbucht worden waren - beim Dow-Jones-Index sogar vier Tage in Folge.

Der Dow verliert kurz nach Handelsbeginn 0,6 Prozent auf 26.709 Punkte, der S&P-500 notiert 0,8 Prozent tiefer, der Nasdaq-Composite gibt mit 1,1 Prozent etwas stärker nach.

Hatten zuletzt noch vor allem Meldungen über Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus für positive Stimmung gesorgt, dominieren nun wieder Sorgen angesichts der weiter rasant steigenden Zahl an Neuinfektionen in den USA. Das könnte wieder Einschränkungen des Wirtschaftslebens zur Folge haben. Zudem belasten laut Marktteilnehmern auch die anhaltenden Spannungen zwischen Washington und Peking.

"Die größte Sorge ist eine neue Infektionswelle und die möglichen Auswirkungen auf die Erholung der Wirtschaft", so Andrew Hunter, Senior-Ökonom bei Capital Economics.

Überwiegend gute Wirtschaftsdaten aus China gehen unter, sie hatten auch in Schanghai schon nicht verhindern können, dass die Aktienkurse dort sehr stark unter Druck standen. Dabei dürften viele Akteure aber nach den jüngsten massiven Kursgewinnen in Schanghai auch nach dem Motto gehandelt haben, bei guten Nachrichten zu verkaufen. Von der Europäischen Zentralbank kommen keine Impulse. Sie hat wie erwartet ihre Geldpolitik unverändert gelassen. Der Euro zeigt sich zum Dollar nach den EZB-Ausführungen einen Tick höher.

Vor Handelsbeginn veröffentlichten US-Konjunkturdaten sind mehrheitlich etwas besser als erwartet ausgefallen, das betrifft den Philadelphia-Fed-Index und die US-Einzelhandelsumsätze. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat dagegen etwas weniger als erhofft abgenommen.

Morgen Stanley übertrifft Erwartungen - halbierter Gewinn bei Bank of America

Bei den Einzelwerten macht vor allem die Berichtssaison die Kurse. Die Aktie der Investmentbank Morgen Stanley rückt um 1,1 Prozent vor. Die Bank hat im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen dank des Handels- und Investmentgeschäfts deutlich übertroffen. Der Nettogewinn stieg auf 3,20 (Vorjahr: 2,20) Milliarden Dollar.

Bank of America geben indessen um 3,9 Prozent nach. Das Geldhaus hat im zweiten Quartal nur knapp halb so viel verdient wie im Vorjahreszeitraum und 5,12 Milliarden Dollar zurückgestellt, um sich für den erwarteten Ausfall von Krediten zu rüsten. Der Gewinn lag jedoch immer noch über den Prognosen der von Factset befragten Analysten.

Das Geschäft des Aluminiumkonzerns Alcoa wurde von einer geringeren Nachfrage nach höherwertigem Aluminium und geringeren Preisen belastet. Der Umsatz ging zwar zurück, lag aber dennoch leicht über den Erwartungen. Zudem verringerte Alcoa den Verlust im Vergleich zum Vorjahr etwas stärker als erwartet. Für die Aktie geht es um über 6 Prozent nach oben.

Johnson & Johnson geben um knapp 1 Prozent nach. Der Konsumgüterhersteller hat ebenfalls im zweiten Quartal aufgrund coronabedingt rückläufiger Umsätze einen geringeren Gewinn als im Vorjahr verbucht, aber die Markterwartungen übertroffen. Trotz der rückläufigen Ergebniszahlen wurde die Prognose für das laufende Jahr angehoben.

American Airlines knicken um 7,2 Prozent ein. Die Fluggesellschaft wird nach Auslaufen der staatlichen Unterstützung im Herbst möglicherweise 20.000 bis 25.000 Arbeitsplätze streichen müssen, weil das Passagieraufkommen infolge der rasant steigenden Infektionszahlen und der neuerlichen Lockdown-Maßnahmen rückläufig ist.

Ein Hackerangriff auf die Twitter-Konten bekannter US-Unternehmen und Prominenter belastet die Aktie des Kurznachrichtendiensts. Betroffen waren unter anderem Apple, Tesla-Gründer Elon Musk und Amazon-Gründer Jeff Bezos. Die Twitter-Aktie gibt 2,9 Prozent nach.

Ölpreise nach Viermonatshoch leichter

Am Ölmarkt geben die Ölpreise etwas nach. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 1,4 Prozent auf 40,63 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verliert 0,8 Prozent auf 43,46 Dollar. Am Mittwoch hatten die offiziellen US-Rohöllagerdaten einen deutlich stärker als erwarteten Rückgang der Lagerbestände ausgewiesen, woraufhin die Ölpreise auf den höchsten Stand seit Anfang März gestiegen waren. Belastend wirkt indessen, dass die Opec und ihre Partnerländer sich darauf geeinigt haben, die Produktion wieder etwas zu erhöhen.

Gold gibt um 0,3 Prozent nach auf 1.807 Dollar. Bei den Anleihen sinkt die Rendite zehnjähriger US-Papiere um 2,3 Basispunkte auf 0,61 Prozent, die Kurse steigen also.

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July 16, 2020 10:09 ET (14:09 GMT)

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