Alt 15.07.20, 15:32
Standard Hoffnung auf Covid-19-Impfstoff sorgt für Kauflaune
Beitrag gelesen: 339 x 

NEW YORK (Dow Jones)--Der Optimismus des Vortages trägt die Wall Street am Mittwoch noch etwas weiter. Positiv stimmen die sich häufenden Meldungen über die Verfügbarkeit möglicher Impfstoffe gegen Covid-19. Neben dem US-deutschen Duo Pfizer und Biontech ruhen die Markthoffnungen auf dem US-Unternehmen Moderna. Der Pharmakonzern beginnt Ende des Monats bereits mit der letzten klinischen Testphase, nachdem alle bislang durchgeführten Studien ermutigende Ergebnisse offenbarten. Erste Meldungen darüber hatten die US-Aktienkurse bereits am Vortag gestützt.

Moderna schnellen nach dem 4,5-prozentigen Plus am Dienstag um weitere 10,6 Prozent empor. Zusätzlich angefacht werden die Hoffnungen auf einen Impfstoff durch Meldungen aus Großbritannien. Der Fernsehsender ITV berichtet von Spekulationen über einen Erfolg bei Astrazeneca.

Im frühen Handel steigt der Dow-Jones-Index um 1,3 Prozent auf 26.985 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 1,1 bzw 0,9 Prozent an. "Jedesmal, wenn wir positive Nachrichten von der Impfstofffront erhalten, profitiert der Markt verständlicherweise davon. So, wie es momentan aussieht, ist der Gedanke an einen Impfstoff, die einzige Hoffnung. Das wird auch so bleiben", sagt Analyst Paul Jackson von Invesco mit Blick auf weiter steigende Neuinfektionen in den USA. In einigen US-Bundesstaaten wie Florida hat die Todesrate neue Rekordhöhen erreicht und in Kalifornien wurden zuletzt Lockerungen wieder zurückgenommen.

Einen weiteren Schub erhalten die Aktien von der US-Industrie, die sich im Mai weiter von den Behinderungen durch die Corona-Pandemie erholt hat. Die Produktion erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat deutlicher als erwartet. Auch die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York hat sich im Juli erholt. Angesichts der Impfstoffeuphorie geraten die wachsenden Spannungen zwischen China und den USA mit wechselseitig neuen Sanktionen in den Hintergrund.

Goldman Sachs und Apple schieben an

Für gute Laune sorgen auch die beiden Schwergewichte Goldman Sachs und Apple. Deutlich besser als erwartet seien die Geschäftszahlen von Goldman Sachs ausgefallen, heißt es im Handel. Dazu seien die Risikorückstellungen etwas geringer als befürchtet ausgefallen. Der Gewinn je Aktie übertraf auch die höchsten Flüsterschätzungen. Die Aktie legt um 3,8 Prozent an.

Apple ziehen um 1,9 Prozent an, nachdem der iPhone-Hersteller im Streit um Steuerschulden in Irland einen Sieg davon getragen. Das Europäische Gericht stellte sich auf die Seite des Technologiegiganten und Irlands und annullierte eine Steuerrechnung über 13 Milliarden Euro, die die EU-Wettbewerbskommission aufgemacht hatte.

Dollar bleibt unter Druck

Am Devisenmarkt bleibt der Dollar unter Druck, der Dollarindex verliert mit 0,4 Prozent noch deutlicher als am Vortag. Der Euro steigt auf 1,1446 Dollar und markiert damit den höchsten Stand seit vier Monaten. Die Analysten von MUFG erklären den Anstieg der Gemeinschaftswährung mit wachsendem Optimismus, dass die Eurozone eine "robustere" Erholung verzeichnen werde als die USA. Der Dollar leidet derweil darunter, dass er aktuell in seiner Funktion als sicherer Hafen nicht gesucht ist.

Von der Dollarschwäche kann der Goldpreis nicht profitieren, die Feinunze verbilligt sich um 0,3 Prozent auf Gold 1.803 US-Dollar. Die gute Stimmung am Altienmarkt setzt auch dem Gold als sicherer Hafen zu. Aus dem gleichen Grund büßen auch die Notierungen am US-Rentenmarkt ein. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2,2 Basispunkte auf 0,65 Prozent.

Anders als Gold ist Erdöl zumindest etwas gesucht. Die Daten des privaten American Petroleum Institute (API) vom Vorabend zeigten einen scharfen Rückgang der US-Lagervorräte und lieferten eine Steilvorlage für die Regierungsdaten, die im Sitzungsverlauf erwartet werden. Für Impulse könnten im Handelsverlauf auch noch Aussagen von den laufenden Gesprächen der Opec+ über die künftige Ölfördermengen liefern.

US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,5 Prozent auf 40,48 Dollar das Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,6 Prozent auf 43,14 Dollar.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

July 15, 2020 10:00 ET (14:00 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 08:07 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]