Alt 15.07.20, 14:41
Standard Positive US-Vorgaben stützen - Gewinnmitnahmen in China
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien war zur Wochenmitte keine einheitliche Tendenz festzustellen. Vielerorts ging es zwar dank guter US-Vorgaben nach oben, die chinesischen Börsen standen jedoch erneut unter Druck, was Marktbeobachter mit Gewinnmitnahmen erklärten. Dazu lasteten die Spannungen zwischen Peking und Washington auf den Kursen der chinesischen Aktien. Das Ergebnis der Zinssitzung der Bank of Japan (BoJ) wurde derweil als Non-Event betrachtet. Die BoJ hat wie erwartet ihren geldpolitischen Kurs bestätigt und die Prognosen für das japanische Wirtschaftswachstum zurückgenommen.

An der Wall Street hatten die Kurse nach anfänglichen Verlusten eine eindrucksvolle Erholung verzeichnet, nachdem Fed-Gouverneurin Lael Brainard zugesichert hatte, dass die US-Notenbank weiter in großem Umfang Anleihen kaufen werde, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Hoffnungsvoll stimmte auch die Nachricht, dass das US-Biotechunternehmen Moderna Ende Juli die letzte Testphase seines Corona-Impfstoffs starten wird.

In Tokio stieg der Nikkei-225-Index um 1,6 Prozent auf 22.945 Punkte. Anleger griffen besonders zu Aktien der Branchen Automobil- und Maschinenbau. Nissan Motor gewannen 7,3 Prozent und Suzuki Motor 4,1 Prozent. Die Aktien von Fanuc, eines Herstellers von Industrierobotern, schlossen 4,2 Prozent höher.

China gegen die regionale Tendenz im Minus

In Schanghai fiel der Composite-Index um 1,6 Prozent. Die Börse in Shenzhen verzeichnete Abgaben von durchschnittlich 2,1 Prozent, an der Chinext betrug das Minus 1,6 Prozent. In Hongkong ging es mit dem Hang-Seng-Index im späten Handel 0,3 Prozent nach unten. Händler verwiesen auf die gerade anlaufende Bilanzsaison. Die Mehrheit der Unternehmen, die vorab schon erste Eckdaten oder Prognosen veröffentlicht hätten, rechne mit deutlich erholten Ergebnissen. Das sei aber mittlerweile eingepreist, so dass nun Gewinne mitgenommen würden. Betroffen waren vorwiegend die Sektoren Elektronik und Telekommunikation, die zuletzt gut gelaufen waren. Überdies hatte US-Präsident Donald Trump ein Sanktionsgesetz gegen China wegen der Hongkong-Krise unterzeichnet, worauf China Vergeltungsmaßnahmen ankündigte.

Im südkoreanischen Seoul rückte der Kospi um 0,8 Prozent vor, zusätzlich gestützt von heimischen Arbeitsmarktdaten für Juni, die besser als erwartet ausgefallen waren. Gekauft wurden vor allem die Aktien der Stahlbranche, darunter Hyundai Steel, die um 8 Prozent nach oben sprangen. Auch Auto-Aktien waren gesucht. Hyundai Motor verbesserten sich um 7,4 Prozent. Kospi-Schwergewicht Samsung Electronics schloss 1,7 Prozent höher.

Am australischen Aktienmarkt erhöhte sich der S&P/ASX-200 um 1,9 Prozent, trotz schwacher Arbeitsmarktdaten. In der Woche zum 27. Juni ging die Zahl der Festangestellten um 1 Prozent zurück. Es handelte sich um den ersten Rückgang seit dem 25. April. Beunruhigend sei, dass die Beschäftigtenzahl schon vor dem neuerlichen Lockdown im Bundesstaat Victoria gesunken sei, meint dazu Carl Weinberg, Chef-Volkswirt bei High Frequency Economics. Daneben ist der vom Westpac-Melbourne Institute ermittelte Index des australischen Verbrauchervertrauens im Juli deutlich gefallen. Angeführt wurde die Börse in Sydney von Technologiewerten. Der Bergbausektor profitierte von gestiegenen Eisenerzpreisen. BHP stiegen um 2,5 Prozent und Rio Tinto um 3,7 Prozent.

Die Ölpreise tendierten etwas fester. Zwar hat die Opec am späten Dienstag ihre Prognosen für Ölbedarf und Wirtschaftswachstum gesenkt, doch dürfte dies weithin erwartet worden sein. Überdies meldete der US-Branchenverband API am späten Dienstag eine überraschend deutliche Abnahme der US-Rohölvorräte, was die Preise gestützt haben dürfte. Das Barrel der global gehandelten Sorte Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 43,16 Dollar.

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July 15, 2020 03:51 ET (07:51 GMT)

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