Alt 13.07.20, 15:36
Standard Positiver Wochenauftakt mit Rückenwind der Wall Street
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Positive Vorgaben der US-Börsen haben den Aktienmärkten in Ostasien und Australien am Montag zu deutlichen Kursgewinnen verholfen. An der Wall Street hatten die Aktienkurse trotz der rekordhohen Zahl an Corona-Neuinfektionen in den USA am Freitag kräftig zugelegt, befeuert von der Hoffnung auf eine Therapie gegen die durch das Coronavirus verursachte Lungenkrankheit Covid-19. Der Pharmakonzern Gilead hatte mitgeteilt, dass sein Medikament Remdesivir die Sterblichkeitsrate bei Covid-19-Patienten signifikant verringert habe.

Für die kommenden Tage erwarten Beobachter allerdings eine gewisse Zurückhaltung der Anleger, denn im Lauf der Woche stehen in der Region Notenbanksitzungen der Bank of Japan, der Bank of Korea und der Bank Indonesia an. Am Donnerstag tagt die Europäische Zentralbank. Und China wird am Dienstag Daten zum Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals veröffentlichen. Am Freitag beginnt zudem der zweitägige Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs. Vor diesen wichtigen Terminen dürften die Anleger vorsichtig agieren, hieß es.

In Tokio stieg der Nikkei-225-Index um 2,2 Prozent auf 22.785 Punkte. Etwas Unterstützung erhielt die japanische Börse vom wieder leicht nachgebenden Yen, der vor allem den Aktien exportorientierter Unternehmen Rückenwind gab. Mit der wiedererwachten Risikobereitschaft der Anleger war die japanische Währung, die als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt, nicht gefragt. Unter anderem stieg in Tokio die Sony-Aktie um 4,1 Prozent auf 8.100 Yen - den höchsten Stand seit Juli 2001. Honda Motor gewannen 5,9 und Canon 5,2 Prozent.

Der Kospi gewann in Seoul 1,7 Prozent. Auch hier waren Aktien der exportabhängigen Branchen Automobilbau und Elektronik gesucht. Index-Schwergewicht Samsung verbesserte sich um 1,3 Prozent. Kia Motors schlossen 5,5 Prozent höher.

Die chinesischen Börsen zeigten sich ebenfalls klar im Plus. In Schanghai rückte der Composite-Index um 1,8 Prozent vor. Die Börse in Shenzhen verbuchte ein Plus von 3,5 Prozent. An der Chinext ging es um 4,0 Prozent nach oben. Der Hang-Seng-Index in Hongkong lag im späten Handel 0,3 Prozent vorne.

Neue Beschränkungen in Australien zeigen Wirkung

In Sydney ging es mit dem S&P/ASX-200 um 1 Prozent nach oben. Am heutigen Montag lief ein weiteres Unterstützungsprogramm der australischen Regierung im Volumen von 3,8 Milliarden australischen Dollar an. Einkommensschwache Personen sollen einmalig 750 australische Dollar erhalten. Bezugsberechtigt sind etwa 5 Millionen Menschen. Australien hat erst kürzlich die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in einigen Teilen des Landes, die zusammengenommen für 20 Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung stehen, wieder verstärkt, um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Positiv wurde aufgenommen, dass im Bundesstaat Victoria die Zahl der Neuinfektionen nun wieder langsamer steigt.

Gegen die positive Tendenz in der Region sanken die Kurse in Singapur im späten Handel um durchschnittlich 0,5 Prozent. Hier belastete das Ergebnis der Wahl vom Freitag. Die regierende People's Action Party hat die Wahl zwar gewonnen, aber weniger Stimmen erhalten als bei der vorigen Wahl.

Unter den Einzelwerten gewannen in Taiwan die Aktien von Taiwan Semiconductor 1,7 Prozent, nachdem der Halbleiterkonzern am Freitag nach Börsenschluss für Juni ein Umsatzplus von 41 Prozent zum Vorjahr gemeldet hatte. Die Analysten von Daiwa sehen das Unternehmen als Nutznießer des 5G-Mobilnetzausbaus und bekräftigten am Montag ihre "Outperform"-Einstufung für die Aktie.

In Sydney fielen Oil Search um 2 Prozent. Das Unternehmen muss voraussichtlich 250 bis 300 Millionen US-Dollar abschreiben.

Gold war trotz der Kursgewinne an den Aktienmärkten als sicherer Hafen gesucht. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,3 Prozent auf 1.805 Dollar. Die Ölpreise gaben derweil nach. Hier belasteten Befürchtungen, dass bei dem Treffen der Opec+-Staaten in dieser Woche die zuletzt beschlossenen Fördermengenkürzungen wieder gelockert werden könnten. Das Barrel Brentöl verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 42,78 Dollar.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@wsj.com

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July 13, 2020 04:19 ET (08:19 GMT)

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