Alt 02.06.20, 17:23
Standard Überwiegend positiv - Handelsstreit bremst Börsen in China
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien haben am Dienstag die positiven Vorzeichen dominiert. Anleger setzten meist auf eine Erholung der Weltwirtschaft nach dem Ende der Corona-Pandemie. Kaum eine Rolle spielten dagegen die Unruhen in den USA, auch wenn die US-Futures ins Minus drehten haben, nachdem US-Präsident Donald Trump gedroht hatte, die Ausschreitungen mit Hilfe des Militärs niederzuschlagen.

Die jüngste Entwicklung im Handelsstreit mit den USA bremste derweil die festlandchinesischen Börsen. Die Regierung in Peking hat angeordnet, dass staatliche chinesische Unternehmen die Einfuhr bestimmter US-Agrarprodukte vorerst aussetzen sollen. In Schanghai schloss der Composite-Index daraufhin 0,2 Prozent höher. In Shenzhen verbuchte die Börse ebenfalls ein Plus von 0,2 Prozent, an der Chinext ging es um 0,6 Prozent abwärts. In Hongkong zeigten sich die Kurse hingegen freundlich, der HSI notierte im späten Handel knapp 1 Prozent höher.

An der Börse in Tokio gewann der Nikkei-225-Index 1,2 Prozent auf 22.326 Punkte. In Seoul rückte der Kospi um 1,1 Prozent vor. Am australischen Aktienmarkt schlossen die Kurse im Schnitt 0,3 Prozent im Plus.

Indische Börse unbeeindruckt von Abstufung durch Moody's

In Indien zeigten sich die Aktienkurse unbeeindruckt davon, dass die Ratingagentur Moody's die Bonitätsnote des Landes auf Baa3 von Baa2 mit negativem Ausblick abgestuft hatte. Indien ist damit nur noch eine Stufe vom "Junk-Status" entfernt. Der Sensex lag dessen ungeachtet im Verlauf 0,8 Prozent im Plus. Die Abstufung komme nicht überraschend, hieß es dazu von TD Securities. Moody's habe nur mit den anderen Ratingagenturen Fitch und S&P gleichgezogen. Der Zeitpunkt sei allerdings nicht ideal, räumte TD-Stratege Mitul Kotecha ein. Die indische Rupie wertete vorübergehend zum US-Dollar leicht ab, zeigte sich später aber wieder kaum verändert bei 75,506 Rupien je Dollar. Sie profitierte von der Risikofreude der Anleger und dem allgemeinen Rückzug aus dem Dollar. Der Dollarindex notiert derzeit auf dem tiefsten Stand seit zweieinhalb Monaten.

Unter den Einzelwerten haussierten in Seoul die Aktien dreier Werftbetreiber, nachdem Qatar Petroleum den Bau von 100 Erdgasfrachtern in Auftrag gegeben hat. Samsung Heavy Industries sprangen um über 18,3 Prozent nach oben, Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering verteuerten sich um 14,4 Prozent und Korea Shipbuilding & Offshore Engineering um 6,4 Prozent.

In Hongkong ging es mit der Aktie von Huadian Fuxin Energy um fast 60 Prozent aufwärts auf 2,41 Hongkong-Dollar. Die Muttergesellschaft China Huadian will die Tochter zum Preis von 2,50 Hongkong-Dollar je Aktie kaufen und von der Börse nehmen.

Die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges & Clearing stieg um 1,5 Prozent, auch gestützt von einem positiven Analystenkommentar. Nach Meinung der UBS wird das Unternehmen davon profitieren, dass immer mehr in den USA börsennotierte Unternehmen ein Zweitlisting in Hongkong anstreben. Positiv dürfte auch die von der chinesischen Regierung angestrebte engere finanzielle und wirtschaftliche Verflechtung der Städte in der Metropolregion Greater Bay Area wirken.

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June 02, 2020 04:10 ET (08:10 GMT)

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