Alt 18.05.20, 11:29
Standard Moderat aufwärts zwischen Hoffen und Bangen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend etwas freundlicher haben die Aktienmärkte in Ostasien am Montag tendiert. Als einen Grund für die positive Stimmung wird ein Interview von US-Notenbankchef Jerome Powell gesehen. Powell bekräftigte dabei, sein Haus besitze eine Menge Munition um die Rezession zu bekämpfen, die durch die coronabedingten Schließungen hervorgerufen werde. Zugleich kündigte er aber auch erneut "harte Zeiten" an mit einer Schrumpfung der Wirtschaft im zweiten Quartal um 30 Prozent und einer Arbeitslosigkeit bis zu 25 Prozent. Er rechne aber mit einer raschen Erholung, so Powell: "Man sollte nicht gegen Amerikas Wirtschaft wetten."

In Japan ging es mit dem Nikkei-225 um 0,5 Prozent auf 20.134 Punkte nach oben. Wenig überraschend zeigten Daten zum Wirtschaftswachstum das Abgleiten in die Rezession im ersten Quartal. Allerdings war der Rückgang mit minus 3,4 Prozent nicht so schlimm wie die befürchteten minus 4,8 Prozent. Im zweiten Quartal wird mit einem Minus von 20 Prozent oder mehr gerechnet.

Gold und Öl setzten ihre Aufwärtsbewegung der Vorwoche fort. Die Feinunze Gold stieg um ein weiteres Prozent auf rund 1.761 Dollar, der Brent-Ölpreis rückte um 4,3 Prozent auf 33,91 Dollar je Barrel vor.

Gesucht waren folglich Energiewerte. Inpex gewannen 4 Prozent und JXTG Holdings 0,9 Prozent. Japan Post Holdings fielen dagegen um 9 Prozent und der Kurs der Tochter Japan Post Bank um 14 Prozent. Beide Unternehmen hatten einen Rückgang beim Nettogewinn für das neue Geschäftsjahr prognostiziert und zudem keine Angabe zur Dividende gemacht.

Die Softbank-Aktie legte um 1 Prozent zu. Quellen zufolge will Softbank einen Teil des Anteils an T-Mobile US an die Deutsche Telekom veräußern. Nachbörslich berichtete der Techniologiekonzern über tiefrote Zahlen.

Chinas Außenhandel vor heftigen Problemen

An den chinesischen Börsen ging es leicht nach oben, wobei zunächst höhere Gewinne abschmolzen. Am Ende reichte es in Schanghai nur für ein Plus von 0,2 Prozent. In Hongkong wurde im Späthandel ein Plus von 0,4 Prozent verzeichnet. Bremsend dürfte gewirkt haben, dass der oberste Gesundheitsberater der chinesischen Regierung eine zweite Coronavirus-Welle in seinem Land fürchtet. Wegen fehlender Immunität sei die Mehrheit der Chinesen derzeit weiterhin anfällig für das Virus. Die Lage sei in China nicht anders als in anderen Ländern.

Zudem warnte China vor erheblichen Belastungen seiner Exportwirtschaft. Der Außenhandel stehe angesichts des coronabedingten Nachfragerückgangs vor "beispiellosen" Herausforderungen, sagte Handelsminister Zhong Shan. Die chinesischen Exporteure hätten mit Stornierungen und Liquiditätsproblemen zu kämpfen, weil die externe Nachfrage in den vergangenen Monaten stark gesunken sei.

In Korea verlief der Handel volatil und die Branchen tendierten uneinheitlich. Der Kospi schaffte aber ein Plus von 0,5 Prozent, angeführt von Chemie- und Ölraffinerieaktien. Dagegen ging es mit den großen Internet- und den Biotechwerten nach unten. Gekennzeichnet war der Handel auch dort von einem vorsichtigen Abwägen der aktuellen Lockerungen und der Gefahren neuer Infektionswellen. Im Raffineriesektor stiegen SK Innovation bzw S-Oil um 2,5 und 0,9 Prozent.

Derweil trieben in Australien neue Daten zum Arbeitsmarkt, die frühe Anzeichen einer Erholung signalisierten. So ergab eine staatliche Befragung, dass der Anteil der Beschäftigten Anfang Mai auf 64,2 Prozent von 63,4 Prozent Anfang April gestiegen ist. Auch bei den Arbeitsstunden ergab sich eine Verbesserung. Der Leitindex in Sydney gewann 1 Prozent.

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