Alt 17.05.10, 12:37
Standard XETRA-MITTAG/Euro-Erholung und Analysten treiben DAX nach oben
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter auf Erholungskurs zeigen sich die deutschen Aktien am Montagmittag. Im Handel wird auf die Erholung der Einheitswährung verwiesen, die im asiatischen Handel noch auf ein neues Vier-Jahres-Tief gebrochen war. Der DAX steigt gegen 13.34 Uhr um 1,5% oder 88 auf 6.145 Punkte. Händler sind der aktuellen Erholungsbewegung über 1,23 USD gegenüber skeptisch: Bislang handele es sich beim Anstieg des Euro lediglich um eine technische Gegenbewegung auf die starke Überverkauftheit. "Es belastet die Angst vor den realwirtschaftlichen Auswirkungen der Eurokrise", so ein Händler. Da der wichtigste Impulsgeber für Aktien momentan der Devisenmarkt sei, treibe der Euro aber auch die Kurse, solange er sich erholt. Positive Analystenstimmen können der Euro-Schwäche jedoch etwas abgewinnen und stützen die Börsen. So wird "das Exportthema" seitens Morgan Stanleys nun mit europäischen statt mit japanischen Aktien gespielt. Die Analysten haben Europas Aktienmärkte wegen der Devisenverschiebung auf Buy erhöht und gleichzeitig Japan auf Sell abgestuft. Europäische Aktien erschienen niedriger bewertet, ihre Gewinnaussichten positiv und der Euro wird von MS weiter schwach erwartet. Auch die Experten der Credit Suisse raten Anlegern zum Übergewichten von Kontinentaleuropa auf 15% gegenüber Benchmark und die der Deutschen Bank weisen im Besonderen auf die Attraktivität des deutschen Aktienmarktes hin.

Neue Impulse könnten nun vom Treffen der Finanzminister der Eurozone in Brüssel ausgehen. Am Nachmittag könnten die US-Daten wie der Empire State Manufacturing Index und die so genannten Tic-Daten für Bewegung sorgen. Diese geben das Saldo der Wertpapierkäufe und -verkäufe ausländischer Investoren im US-Raum an. Der DAX ist bei 6.000 Punkten unterstützt, nach oben liegen bei 6.140 Zählern Widerstände.

Die Erholung am Gesamtmarkt wird von den Finanztiteln angeführt. Deutsche Bank springen um 3,1%, Commerzbank legen 0,2% zu, Allianz um 1,2%. Neben der breiten Erholung im europäischen Banken-Sektor stützen Aussagen von Bundeskanzlerin Merkel. Sie hat zur Überraschung der Marktteilnehmer auf den Plan einer Finanzmarkttransaktionssteuer verzichtet. Zudem haben die Analysten von Morgan Stanley die europäischen Banken trotz fortbestehender Probleme als preiswert eingestuft und daher den Sektor auf "Neutral" hochgestuft.

Infineon stehen ebenfalls im Blick des Markts. Händler verweisen auf einen Bericht der "Financial Times Deutschland", wonach Intel am Kauf der Handy-Sparte interessiert ist. "Andererseits gibt es keinen richtigen Grund für einen Verkauf, denn die Sparte ist ein Wachstumstreiber", so ein Händler. Infineon ziehen um 3% auf 5,19 EUR an.

Weiter relative Stärke zeigen ausgewählte exportorientierte Titel. So geht es für Aktien aus dem Automobilsektor nach oben: BMW gewinnen 1,8%, Daimler 1,5%.

Erneute Flughafenschließungen wegen der Vulkanasche drücken auf die Stimmung der Aktien der Fluggesellschaften. In dem ohnehin schwierigen Börsenumfeld seien das nicht gerade die besten Nachrichten, so Stimmen aus dem Handel. Betroffen sind zahlreiche Flughäfen in Großbritannien sowie in den Niederlanden. Lufthansa notieren unverändert bei 11,55 EUR.

Von "Licht und Schatten" spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Geschäftszahlen von Hochtief. Die Ertragskennziffern lägen leicht über, der Umsatz leicht unter den Erwartungen. Der Auftragseingang liege aber deutlich unter Vorjahr und belaste die Aktie. Hochtief fallen um 4,3% auf 56,35 EUR.

EADS kommen am Mittag leicht zurück, nachdem sie am Morgen auf den höchsten Stand seit zwei Jahren angezogen waren. Die Aktie gehörte bereits am Freitag mit der Euro-Schwäche zu den großen Gewinnern im MDAX. Die Geschäftszahlen von EADS am Freitag hätten das Sentiment verbessert, heißt es im Handel. Am Montag stufte daraufhin Societe Generale die Titel auf "Buy" von "Sell". Die Aktien geben um 0,9% nach auf 16,18 EUR.

DJG/mod/hru/gei

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