Alt 17.03.11, 16:01
Standard Wall Street tendiert mit Erholungsrally fest
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer kräftigen Gegenbewegung auf die Verluste des Vortages präsentiert sich die Wall Street am Donnerstagnachmittag. Händler sprechen von einer Reaktion auf erste Signale einer Verbesserung der Situation in dem japanischen Atomkraftwerk in Fukushima. Die Hoffnung richte sich nun darauf, dass durch die neu installierten Stromleitungen die Kühlsysteme in den Reaktorblöcken angefahren werden können. Allerdings ist die Lage nach aktuellen Meldungen noch immer kritisch.

"Die Märkte sind überverkauft und daher reif für eine Gegenbewegung", meint ein Händler. Allzu hohes Potenzial sieht er freilich nicht. Auch die anhaltenden Spannungen in den arabischen Ländern dürfte eine Trendwende aus dem Stand verhindern. Hierdurch könnten die Märkte noch eine längere Zeit belastet werden. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte steigt gegen 16.22 Uhr MEZ um 1,3% bzw 149 Punkte auf 11.762. Der S&P-500 erholt sich um 1,5% bzw 19 Punkte auf 1.276. Der Nasdaq-Composite-Index rückt um 1,5% bzw 38 Punkte auf 2.655 vor.

Eine kräftige Unterstützungszone für den Dow Jones ist nach Ansicht eines technischen Analysten nun bei 11.500 Punkten auszumachen. Eine nachhaltige Erholung über 11.742 Punkte und ein Bruch der 11.800er Marke würde die Möglichkeit auf einen Lauf bis an die 12.000er-Marke eröffnen.

Rückenwind erhält der Markt auch von den überraschend starken Konjunkturdaten: Der Index der Federal Reserve Bank von Philadelphia hat im März einen kräftigen Satz auf 43,4 von 35,9 Punkten gemacht. "Der Indikator befindet sich damit auf seinem höchsten Stand seit 1984 und liegt deutlich über den Spitzenwerten, die in den letzten Boom-Phasen erreicht wurden", merkt ein Volkswirt der Postbank an.

Der Anstieg der US-Verbraucherpreise hat sich im Februar infolge höherer Energie- und Nahrungsmittelpreise verstärkt. Wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise in den USA um 0,5% gegenüber dem Vormonat. Dies entsprach den Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen. Für die um die häufig volatilen Bestandteile Energie und Nahrungsmittel bereinigte Kernrate wurde für Februar ein Plus von 0,2% gegenüber dem Vormonat gemeldet.

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung ist stärker als erwartet gefallen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, wurde auf saisonbereinigter Basis ein Rückgang um 16.000 auf 385.000 verzeichnet. "Trotz des leicht höheren Wertes bei den Kernpreisen liegt die Rate mit 1,1% noch immer zu tief, um bei den US-Währungshütern Sorgen hervorzurufen. Die leichte Verbesserung der Arbeitsmarktzahlen scheint ebenfalls zu schwach, um ein baldiges Handeln der Fed zu erwarten", kommentieren Volkswirte die Daten.

Apple steigen um 2,45 auf 337,79 USD, nachdem Credit Suisse die Beobachtung mit "Outperform" aufgenommen hat. Qualcomm befindet sich nach eigenen Angaben in Gesprächen mit indischen Unternehmen. Zudem sieht der Halbleiterhersteller keine negativen Auswirkungen des Erdbebens in Japan auf seine Produktion. Die Aktie rückt um 3,7% auf 52,37 USD vor.

Trotz schwacher Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres ist die Aktie des Logistikdienstleister FedEx gefragt. Das Unternehmen hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2010/11 nach einem Gewinnrückgang im dritten Quartal gesenkt. Der Wettbewerber der Deutschen Post machte dafür Betriebsstörungen durch das schlechte Wetter und höhere Spritkosten verantwortlich. Bereinigt verdiente FedEx 0,81 USD je Aktie und verfehlte damit die Analystenprognose von 0,83 USD je Anteil.

Allerdings hat FedEx für das vierte Quartal einen Gewinn vorhergesagt, der über den Erwartungen der Analysten liegt, so dass der Wert um 5,4% auf 89,83 USD steigt. Auch United Parcel sind gefragt und gewinnen 2,7% auf 77,27 USD.

Für Guess geht es dagegen um 10,7% auf 39,17 USD nach unten. Der Bekleidungsanbieter hat mit seinem Ausblick für das laufende Jahr und Quartal enttäuscht. Für das erste Quartal stellte Guess 555 Mio bis 570 Mio USD Umsatz und 0,41 bis 0,44 USD Gewinn je Aktie in Aussicht. Analysten hatten bislang im Mittel mit 596 Mio USD bzw 0,62 USD gerechnet.

DJG/mif/raz

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