Alt 16.03.11, 23:47
Standard Atomkatastrophe in Japan hält Wall Street im Bann - Sehr schwach
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Mittwoch mit kräftigen Verlusten auf die anhaltende Krise im Atomkraftwerk Fukushima reagiert. Nur wenige Arbeiter kämpfen dort noch darum, eine Katastrophe zu vermeiden. Die Situation ist offenbar chaotisch und die Anleger lässt das auch in den USA nicht unbeeindruckt. Der Dow-Jones-Index verzeichnete den stärksten Kursrutsch seit dem 11. August 2010 und S&P-500 sowie Nasdaq-Composite sind in der Jahresbilanz 2011 nunmehr ins Minus gedreht, der Dow steht kurz davor.

Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte gab um 2% bzw 242 Punkte auf 11.613 nach. Der S&P-500 sank um 1,9% bzw 25 Punkte auf 1.257. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 1,9% bzw 51 Punkte auf 2.617. Umgesetzt wurden 1,46 (Dienstag: 1,28) Mrd Aktien. Dabei standen den 702 Kursgewinnern 2.323 -verlierer gegenüber, während 77 Titel unverändert schlossen.

Die Märkte seien hochgradig sensibel gegenüber allen Nachrichten zur Lage in Fukushima, hieß es. Im frühen Handel sorgten Äußerungen des EU-Energie-Kommissars bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des Europäischen Parlament, dass die Lage dort "faktisch außer Kontrolle" sei, für heftige Kursreaktionen nach unten. Auch wenn dies letztlich keinen neuen Sachstand wiedergegeben hatte, hat die Aussage ohnehin vorhandene Ängste verstärkt. "In so einem Markt bewegt eine solche Meldung sehr schnell die Kurse - nach dem Motto flash-crash", sagte ein Händler von Themis Trading.

Von Konjunkturseite kam ebenfalls keine Unterstützung. So sind die Erzeugerpreise im Februar mit 1,6% gegenüber dem Vormonat deutlich stärker geklettert als erwartet. Ohne die Komponenten Energie und Nahrungsmittel haben sie zwar lediglich um 0,2% zugelegt, doch hegen Volkswirte Zweifel, ob dies so bleiben wird. "Je länger der Aufwärtstrend bei Nahrung und Energie anhält, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Impuls langsam aber sicher durch die Preiskette arbeitet", hieß es in einem Kommentar der Postbank.

Auch der US-Immobilienmarkt befindet sich weiterhin in einer desolaten Lage. Die Zahl der Baubeginne in den USA ist im Februar um 22,5% gesunken, was deutlich unter der Markterwartung von minus 4,4% lag. "Die Daten zum US-Immobilienmarkt belegen einmal mehr, dass dieser Wirtschaftszweig noch mit den Auswirkungen der Krise zu kämpfen hat", so die Postbank. Zudem sei dies kein gutes Signal für die Bauwirtschaft und die dortige Stellensituation, merkte ein Marktteilnehmer an.

Verluste mussten daher die Aktien von Bauunternehmen hinnehmen. Lennar gaben um 2,8% auf 19,12 USD nach, Toll Brothers sanken um 2,2% auf 20,41 USD. Gefragt waren dagegen Rambus. Toshiba hatte mit dem US-Unternehmen eine über fünf Jahre laufende Lizenzvereinbarung erneuert. Die Aktie stieg um 4% auf 19,52 USD.

Im Dow verzeichneten etwa American Express, Boeing und Exxon Mobile größere Verluste von knapp 3%. Tagesverlierer waren IBM mit minus 3,8% auf 153,00 USD und General Electric mit einem Abschlag von 3,4% auf 18,95 USD. Am besten hielt sich wie schon an den Vortagen die Aktie des Baumaschinenherstellers Caterpillar, die lediglich um 0,3% auf 100,40 USD fiel. Im Plus schloss hier kein einziger Titel.

DJG/DJN/reh

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