Alt 14.03.11, 22:45
Standard Wall Street erholt sich im Verlauf und schließt etwas leichter
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer Erholung in der zweiten Handelshälfte haben die Aktienkurse an der Wall Street am Montag etwas leichter geschlossen. Die Reaktion auf die verheerenden Folgen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan fiel damit relativ verhalten aus. Wie an den übrigen globalen Börsen wiederholte sich jedoch das gleiche Kursmuster: Versicherer, Uran-Minenbetreiber und Unternehmen mit Atom-Aktivitäten standen unter Druck, die Produzenten erneuerbarer Energien profitierten.

Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verlor 0,4% bzw 51 Punkte auf 11.993, nachdem er im Verlauf fast 100 Punkte tiefer auf einem Sechs-Wochen-Tief notiert hatte. Der S&P-500 sank um 0,6% bzw 8 Punkte auf 1.296 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index fiel um 0,5% bzw 15 Punkte auf 2.701. Umgesetzt wurden 0,96 (Freitag: 0,92) Mrd Aktien. Dabei standen den 952 Kursgewinnern 2.021 -verlierer gegenüber, während 113 Titel unverändert schlossen.

Nach den ersten emotionalen Schreckreaktionen in Asien und Europa habe der US-Markt mehr Zeit gehabt, die möglichen Folgen des Atom-Debakels in Fukushima genauer zu überdenken, hieß es. Die Reaktionen seien daher nicht so stark ausgefallen wie noch am Morgen in Japan und später teilweise auch in Europa. Zudem hätten ausländische Ereignisse an US-Börsen noch nie dauerhaft den Ton angegeben, solange sie nicht direkt die USA berührten, sagte ein Händler.

Am US-Markt stand weit deutlicher als in Europa der Ölpreis und damit die Lage in Arabien im Blick. Mit dem im Verlauf wieder erreichten Niveau von über 100 USD gab es hier jedoch keine Entwarnung. Das Erdbeben in Japan "hat vielleicht den Nahen Osten aus den Fernsehnachrichten verdrängt, aber er ist weiter da", sagte ein Händler. Für Zurückhaltung sorgte auch die anstehende Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed am Dienstag. Marktteilnehmer achten hier auf jeden Hinweis, wie lange dass Quantitative Easing noch fortgesetzt wird.

Unter Druck standen Versicherer, Aktien mit Sparten in der Atom-Industrie und besonders Uran-Minen. Die Titel des Uranschürfers Denison Mines brachen um 22,5% auf 2,55 USD ein. Bei den Versicherern verloren Hartford 1,7% auf 5,32 USD, Aflac 3% auf 53,90 USD und Prudential 2,9% auf 61,26 USD. Die Aktien von General Electric, der Konzern hat alle sechs Reaktoren in Fukushima gebaut, fiel um 2,2% auf 19,92 USD und waren damit Tagesverlierer im Dow.

Walt Disney standen ebenfalls unter Druck und fielen um 1,6% auf 42,24 USD. Disneyland in Tokio sowie der Disney Sea Themenpark in der Nähe von Tokio werden nach dem Erdbeben wohl für etwa zehn Tage geschlossen.

Zu den Gewinnern zählten Baumaschinenhersteller wie Caterpillar, die um 2,1% auf 102,10 USD zulegten. Auch Chevron und Exxon schlossen 0,9% bzw 0,3%. Solarhersteller wie Suntech stiegen um 3% auf 8,28 USD. Bei den Unternehmensnachrichten stand der Kauf von Lubrizol durch Berkshire Hathaway im Blick. Die Investmentgesellschaft von Warren Buffett übernimmt den Schmierstoffhersteller für rund 9,7 Mrd USD. Dessen Aktien sprangen darauf um 27,7% auf 134,68 USD.

DJG/DJN/reh

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