NEW YORK (Dow Jones)--Schwächer zeigen sich die Kurse an Wall Street im Verlauf am Montag. Wie erwartet hinterlassen auch hier die Kursverluste an den globalen Börsen nach dem Japan-Beben ihre Spuren. Das Kursmuster wiederholt sich auch hier: Versicherungen, Uran-Minen und Unternehmen mit Atom-Aktivitäten stehen unter Druck, die Hersteller erneuerbarer Energien profitieren. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verliert gegen 16.10 Uhr 0,8% oder 95 auf 11.948 Punkte. Der S&P-500 fällt um 1% oder 13 auf 1.291 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 0,9% oder 23 auf 2.692 Punkte.

Im Fokus außer Japan stehen technische Marken in den Hauptindizes. Mangels wichtiger Unternehmens- und Konjunkturdaten stehen vor allem Widerstände und Unterstützungen im S&P-500 im Blick. Sollte das aktuelle Unterstützungsniveau um 1.290 Punkte nicht halten, gerate auch der Aufwärtstrend seit Januar 2009 in Gefahr. "Sollte der gebrochen werden, droht ein echter Ausverkauf", so ein Händler. Sollte er umgekehrt als Unterstützung im Handelsverlauf bestätigt werden, sei dies ein Zeichen von Marktstärke.

Nach den ersten emotionalen Schreckreaktionen in Europa habe der US-Markt aber bereits Zeit gehabt, die möglichen Folgen des Atom-Debakels in Fukushima genauer zu berechnen. Die Reaktionen fielen daher nicht so stark aus wie noch am Morgen in Japan. Zudem hätten ausländische Ereignisse an US-Börsen noch nie dauerhaft den Ton angegeben, solange sie nicht direkt die USA berührten, so ein weiterer Händler. Am US-Markt stehe weit deutlicher als in Europa der Ölpreis und damit die Lage in Arabien im Blick. Mit dem zwischenzeitlichen erneuten Sprung über 100 USD gebe es jedoch hier keine Entwarnung.

Für Zurückhaltung sorgt auch die anstehende Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed am Dienstag. Marktteilnehmer achten hier auf jeden Hinweis, wie lange dass Quantitative Easing noch fortgesetzt wird. Bei den Einzelnachrichten dominiert der Kauf von Lubrizol durch Berkshire Hathaway. Die Investmentgesellschaft von Warren Buffett übernimmt den Schmierstoffhersteller für rund 9,7 Mrd USD. Die Aktien springen darauf um 27% auf 134,00 USD.

Unter Druck stehen Versicherer, Aktien mit Sparten in der Atom-Industrie und besonders Uran-Minen. Unter anderem fallen General Electric 2,4% auf 19,90 USD. Die Titel des Uranschürfers Denison Mines brechen um 24% auf 2,50 USD ein. Bei den Versicherern liegen Hartford mit Minus 3,8%, Aflac mit 3,6% und Prudential mit 3,2% am Ende der Indexliste im S&P-500. Zu den Gewinnern zählen Baumaschinenhersteller wie Caterpillar, die um 1,7% auf 101,74 USD zulegen. Solarhersteller wie Suntech steigen um 4,4% auf 8,39 USD.

"Übel hätte es heute auch Westinghouse erwischt", sagt ein Händler. Westinghouse ist auf den Aufbau von Kernkraftwerken spezialisiert. Nach dem Kauf durch Toshiba ist es allerdings nicht mehr börsennotiert. Dafür büßen musste in Tokio der Toshiba-Kurs mit über 16% Minus.

DJG/mod/raz

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