Alt 14.03.11, 14:15
Standard Wall Street leichter gesehen - Atombranche u. Versicherer schwach
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NEW YORK (Dow Jones)--Leichter dürften die Kurse an Wall Street in die neue Woche starten. Die Kursverluste an den globalen Börsen nach dem Japan-Beben dürften auch hier Spuren hinterlassen. Darauf deuten auch die vorbörslichen Notierungen der Terminkontrakte: Der S&P500-Futures verliert gegen 13.50 Uhr 0,7%, der Nasdaq-Futures 0,8%.

Allerdings weisen Händler auch auf Erholungsansätze im europäischen Handel hin. "Die ersten Reaktionen am Morgen waren intuitive Schreckreaktionen", sagt ein Händler mit Verweis auf das Atom-Debakel in Fukushima. Mittlerweile sei nun aber auf Analystenseite Zeit zum Rechnen und für eine Neubewertung der Aktien gewesen. Dies habe bereits in Europa für erste Käufe auf dem erniedrigten Niveau gesorgt. "Zudem spielt Wall Street ihr eigenes Spiel", sagt ein weiterer Händler. Ausländische Ereignisse hätten an US-Börsen noch nie dauerhaft den Ton angegeben, solange sie nicht direkt die USA berührten. Lediglich Versicherer und Atom-Aktien, sowie Bauwerte und Erneuerbare Energien mit internationaler Ausrichtung dürften in die entsprechenden Richtungen laufen.

Am US-Markt stehe weit deutlicher als in Europa der Ölpreis und damit die Lage in Arabien im Blick. Bereits am Freitag hatte sich die Situation entspannt, weil es in Saudi-Arabien nicht zu den befürchteten Massenausschreitungen gekommen war. Die aktuelle Lagemeldung aus Libyen zeige daneben, dass Revolutionsführer Gaddafi seine Macht wohl stabilisieren kann. Beim Ölpreis dürfte dies für Entspannung sorgen.

Wichtige Unternehmens- oder Konjunkturdaten stehen am Montag nicht an. Für Zurückhaltung dürfte indes die Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed am Dienstag sorgen. Marktteilnehmer achten hier auf jedes Anzeichen, wie lange dass Quantitative Easing noch fortgesetzt wird.

Technische Analysten stehen dem S&P-500 kurzfristig skeptisch gegenüber. Die Erholung im späten Freitagsgeschäft sei am Widerstand um 1.306 Punkte gescheitert. Sie müsse vom Markt wieder überwunden werden, bevor das Kursbild wieder rosig werde.

Bei den Einzelnachrichten dominiert der Kauf von Lubrizol durch Berkshire Hathaway. Die Investmentgesellschaft von Warren Buffett übernimmt den Schmierstoffhersteller für rund 9,7 Mrd USD. Die Aktien springen darauf vorbörslich um 26,9% in die Höhe. Bei Hewlett-Packard und Chevron finden Analystenkonferenzen statt.

Unter weiterem Druck stehen Versicherer, Aktien mit Sparten in der Atom-Industrie und besonders Uran-Minen. Unter anderem fallen General Electric vorbörslich 2,2%, Denison Mines über 20%. "Übel hätte es heute auch Westinghouse erwischt", sagt ein Händler. Westinghouse ist auf den Aufbau von Kernkraftwerken spezialisiert. Nach dem Kauf durch Toshiba ist das Unternehmen allerdings nicht mehr börsennotiert. Dafür büßen musste in Tokio der Toshiba-Kurs mit über 16% Minus.

In Rally-Laune präsentieren sich dagegen die Hersteller erneuerbarer Energien. Wie auch in Europa liegen Solarwerte teils 10% im Plus.

Am Freitag stieg der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) um 0,5% bzw 60 Punkte auf 12.044. Der S&P-500 gewann 0,7% bzw 9 Punkte auf 1.304. Der Nasdaq-Composite legte um 0,5% bzw 15 Punkte auf 2.716 zu.

DJG/mod/raz

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