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An den asiatischen Börsen reißt auch am Donnerstag trotz schlechter Vorgaben aus New York der Aufwärtstrend nicht ab. Die Börse in Tokio markierte ihren höchsten Stand seit dem verheerenden Erdbeben mit anschließendem Tsunami im März 2011. In Hongkong erreichte der Hang Seng zwischenzeitlich ein 17-Monatshoch. Die Wall Street hatte am Vortag wegen des verhaltenen Weihnachtsgeschäfts niedriger geschlossen. Anleger warteten zudem ab. Präsident Barack Obama verkürzt seinen Urlaub, um nach Washington zurückzukehren. Sein Ziel: Die US-Fiskalklippe doch noch zu umschiffen. Die Kongressmitglieder haben noch bis zum 1. Januar Zeit, um automatische Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen zu verhindern.
Der Nikkei kletterte um 0,9 Prozent auf 10.322 Zähler. Bereits am Vortag erlebte die Börse eine Kursrally, als das Kursbarometer mit 1,5 Prozent aus dem Handel ging. Ausschlaggebend ist die Hoffnung auf wirtschaftspolitische Schritte der neuen Regierung. Der gestern ernannte japanische Premierminister Shinzo Abe lässt keinen Zweifel aufkommen: Sein Konjunkturprogramm für die Wirtschaft wird auch umgesetzt. Er will die japanischen Exporteure durch eine Politik des schwachen Yen unterstützen. Dazu setzt er auch die japanische Zentralbank unter Druck. Die Währungshüter sollen noch stärker als bisher zur Notenpresse greifen. "Es hängt alles am Yen. Gleichzeitig sind auch die Ausländer weiter auf der Käuferseite", sagte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities. "Das neue Jahreshoch des Nikkei hat bei manchen Anlegern Alarmglocken läuten lassen. Gewisse globale Fonds können es sich nicht mehr leisten, nicht zu kaufen. Sofern sich nichts ändert und der Yen weiter schwächelt, sollten japanische Aktien von aufgehellten Gewinnerwartungen und dem Interesse aus dem Ausland profitieren." Der US-Dollar blieb gegenüber dem Yen auf der Überholspur. Zwischenzeitlich erreichte er ein 27-Monatshoch von 85,88 Yen und notierte zuletzt bei 85,68 nach 85,58 Yen am Vorabend in New York. Auch der Euro gewann an Boden: Er verbesserte sich von 113,17 auf 113,49 Yen. Die Aktien von Exporteuren und Finanzunternehmen, die besonders von aggressiveren expansiven Impulsen der Regierung profitieren, führen die Kursgewinner an. Aktien von Honda schnellen um 1,6 Prozent, Toyota um 2,6 Prozent und Mazda sogar um 7,1 Prozent empor. Mazda-Aktien verdanken den rasanten Anstieg einer Heraufstufung durch Nomura Securities. Die Analysten begründeten ihren Schritt mit ermutigenden Autoverkäufen in den USA. Papiere von Toyota litten nicht weiter unter der 1,1 Milliarden US-Dollar teuren Einigung wegen der US-Rückrufaktion in den Jahren 2009 und 2010. Aktien von Nomura Holdings schossen um 4,3 Prozent nach oben. In Hongkong stieg der HSI um 0,3 Prozent. Zwischenzeitlich markierte er bei 22.718 Zählern ein frisches 17-Monatshoch. Der australische S&P/ASX 200 schob sich um 0,3 Prozent vor. Papiere von Fortescue Metals gewannen 4,1 Prozent. Das Minenunternehmen hatte angekündigt, im kommenden Jahr die Erweiterung eines Standorts in der abgelegenen Pilbara-Region anzupacken. Einzelhandelstitel legten dank zahlreicher nachweihnachtlicher Einkäufer deutlich zu. Aktien von Myer Holdings kletterten um 2,9 Prozent und die von David Jones um 3 Prozent. In Australien herrschte vorsichtiger Optimismus über ein Ende des US-Haushaltsstreits. "Auch wenn eine vollständige Einigung vor Jahresende nicht gelingen sollte, dürfte zumindest ein vorläufiger Mittelweg noch gefunden werden", sagte Fondsmanager Tim Schroeders von Pengana Capital. Zusätzlich verhalf die feste Tokioter Börse dem australischen Index bei relativ geringen Umsätzen ins Plus. In Südkorea drehte das Kursbarometer im späten Handel in die Gewinnzone: Der Kospi schloss mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent. Technologietitel gaben die Richtung vor. Titel von Indexschwergewicht Samsung legten 1,8 Prozent, die von LG Display um 3,7 Prozent zu. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/axw Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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