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Belastet von dem wieder etwas festeren Yen und anhaltenden Sorgen über die Wirtschaftspolitik des japanischen Premierministers Shinzo Abe ist eine Erholung an der Tokioter Börse am Donnerstag ausgeblieben. Nachdem der Nikkei-Index am Vortag um 3,8 Prozent eingebrochen war, verlor er bei starken Ausschlägen 0,9 Prozent auf 12.904 Punkte. Zwar notierte der Index eine Stunde vor Handelsschluss noch deutlich im Plus, brach dann aber um rund 200 Punkte ein und schloss damit das erste Mal seit Anfang April unter der Marke von 13.000 Punkten. Während der Handel in Südkorea feiertagsbedingt pausierte, ging es in China und Australien ebenfalls bergab. Hier sorgten vor allem negative Signale vom US-Arbeitsmarkt für schlechte Stimmung.
"Die Flitterwochen der Finanzmärkte mit Abes Regierung sind beendet, für eine Scheidung ist es aber zu früh. Die deutliche Korrektur des Nikkei-Index könnte schon bald vorbei sein", sagte Volkswirt Julian Jessop von Capital Economics. Voraussetzung für ein Ende des Abwärtstrends seien jedoch positive externe Faktoren wie ein stabiles Dollar-Yen-Verhältnis, fügte Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management hinzu. Am Devisenmarkt rutschte der Dollar wieder deutlich unter die Marke von 100 Yen. Nachdem der Greenback am Mittwoch im Tageshoch noch 100,36 Dollar gekostet hatte, war er im asiatischen Handel zuletzt für 99,24 Yen zu haben. Belastet von der anziehenden japanischen Währung gehörten die Aktien von exportorientierten Unternehmen in Tokio zu den größten Verlierern. Die Papiere von Komatsu gaben 3,9 Prozent und Toyota 1,6 Prozent ab. Gefragt waren dagegen einige defensive Werte. So legten Chugai Pharmaceutical 3,5 Prozent zu. An der Börse in Sydney drückten weiterhin Sorgen über ein vorzeitiges Ende der lockeren US-Geldpolitik auf die Stimmung. Zusätzlich belastete der weitere Kursverfall beim Australischen Dollar. Aktuell kostet er 0,94 US-Dollar nach 0,96 US-Dollar im Tageshoch am Vortag und rutschte damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2011. Ausländische Anleger sorgen sich zunehmend über eine negative Währungsrendite, sagte Händler Miguel Audencial von CMC Markets. In Sydney gab der Aktienindex 1,1 Prozent nach. Unter Abgabedruck standen vor allem die Papiere von Newcrest Mining. Nachdem Credit Suisse die Aktien des Goldproduzenten auf "Underperform" von "Outperform" abgestuft hatte, verloren sie 6,9 Prozent. Bei Fairfax sorgte eine Gewinnwarnung für ein Minus von 1,7 Prozent. In Hongkong verlor der HSI 0,8 Prozent. Zu den größten Verlierern gehörten Immobilienwerte. China Overseas gaben 2,4 Prozent und China Resources Land 2,1 Prozent ab. In Schanghai ging es dagegen mit einem Minus von 1,2 Prozent für den dortigen Leitindex etwas stärker bergab. Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com DJG/DJN/hhb/raz Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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