Alt 29.07.13, 12:30
Standard Leichte Kursgewinne zu Wochenbeginn bei Aktien
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Europas Börsen halten bis Montagmittag an den leichten Gewinnen fest. Angesichts der Sitzungen der Federal Reserve, der Bank of England und der Europäischen Zentralbank (EZB) im weiteren Wochenverlauf ist Zurückhaltung unter Anlegern angesagt. "Sollte eine der Notenbanken klare Aussagen zu einem Ausblick machen, der 'taubenhafter' ist, wird die Risikobereitschaft anziehen und werden die Märkte profitieren", meint Anthony Lam, Volkswirt bei der Credit Agricole. Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 8.268 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 2.748 nach oben.

Mit leichten Kursaufschlägen von 0,3 Prozent reagiert die Siemens-Aktie auf den sich abzeichnenden Abgang von Siemens-Chef Peter Löscher. "Nach den zahlreichen Gewinnwarnungen ist der Markt schon davon ausgegangen, dass ein Wechsel an der Führungsspitze kommt", sagt ein Händler. Der von der Presse als Nachfolger gehandelte Finanzchef Joe Kaeser sei bei Analysten und Investoren als intimer Siemens-Kenner beliebt und werde gerne als CEO gesehen, sagt ein Analyst, schränkt aber zugleich ein: "Allerdings weiß der Markt auch, dass er ein Finanzmann ist und nicht der visionäre Stratege, den Siemens jetzt braucht, um das Unternehmen operativ nach vorne zu bringen."

Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert zum Dollar unter dem Niveau von 1,33. Das Hauptereignis für das Währungspaar stellt die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch dar. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob und wann die Fed damit beginnen wird, die monatlichen Wertpapierkäufe im Umfang von 85 Milliarden Dollar zurückzufahren. Die Commerzbank glaubt, dass die Fed angesichts des momentan schwachen Wirtschaftswachstums erst im Dezember damit beginnen wird, die Anleihekäufe zurückzuführen. Zahlreiche Marktbeobachter halten dagegen den September für wahrscheinlicher. Auch die Anleihemärkte dürften neben den Wechselkursen bei Devisen bei neuen Erkenntnissen stärker reagieren.

Außer Siemens gibt es noch eine Menge anderer kursbewegender Unternehmensnachrichten. So wird an der Londoner Börse darauf gesetzt, dass Barclays bereits am Dienstag eine Kapitalerhöhung ankündigt, um die Kapitallücke zu schließen. Wie Insider berichteten, soll mit der Vorlage der Quartalszahlen auch eine Wandelanleihe und möglicherweise auch die Ausgabe neuer Aktien angekündigt werden. Beides würde das Kapitalpolster der Bank stärken, um potenzielle Verluste in der Zukunft abzufedern, sagten mit der Sache vertraute Personen. Ziel sei es, die Kapitallücke von 7 Milliarden Pfund Sterling zu schließen, die die britische Bankenaufsicht jüngst festgestellt hat. Die Aktie verliert 2,5 Prozent.

Auch Fusionen bewegen zum Wochenstart die Kurse. In der Werbebranche formiert sich ein neuer Riese. Die Omnicon Group aus New York und die Publicis Groupe aus Paris wollen zusammengehen. Damit entstünde ein Werbeunternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund 35 Milliarden Dollar, das den aktuellen Marktführer WPP hinter sich ließe. Es wäre der größte Zusammenschluss in der Branche überhaupt. Die nach Umsatz zweit- und drittstärksten Werbeunternehmen weltweit wollen auf Augenhöhe fusionieren, der Name des neuen Konzerns lautet Publicis Omnicom Group.

Mit der Vereinbarung setzt sich die Konsolidierungswelle in der Branche fort, von der auch die Wettbewerber profitieren. So erklärt sich, dass die Aktien von Havas um 5,5 und die Aktien von WPP um 1,6 Prozent steigen. Die Aktie von Publicis ist am Montag zunächst vom Handel ausgesetzt. Omnicom-Papiere ziehen in Frankfurt um mehr als 10 Prozent an.

Erfreuliche Nachrichten liefert die Berichtssaison. Eine hohe Nachfrage nach Babymilch in China hat dem Lebensmittelkonzern Danone gute Zweitquartalszahlen beschert. Im rezessionsgeplagten Europa verzeichnete Danone zwar noch einen Umsatzrückgang um 3 Prozent. Das war aber schon besser als im Vorquartal, als die Umsätze noch stärker nachgegeben hatten. Die Societe Generale spricht von einer Stabilisierung im Europageschäft und hebt das organische Umsatzwachstum hervor. Die Börse honoriert die Daten mit einem Plus von 3,2 Prozent für die Aktie der Franzosen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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