Alt 05.12.12, 11:53
Standard DAX und Euro-Stoxx-50 in Lauerstellung
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In Lauerstellung knapp unter den Jahreshöchstständen zeigen sich Dax und Euro-Stoxx-50 am Mittwochmittag. Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 7.456 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um ebenfalls 0,3 Prozent auf 2.598 Zähler zu. "Noch fehlt die Kraft für einen nachhaltigen Ausbruch nach oben", meint ein Marktteilnehmer.

Zwar zweifelt kaum ein Marktteilnehmer an einer Fortsetzung der Jahresendrally. Einkaufsmanager-Indizes aus Deutschland und der Euro-Zone nähren die Hoffnung, dass sich die Wirtschaft langsam wieder erholt. Zudem sind die Vorlagen aus Asien stark - besonders aus China. Der Leitindex in Schanghai schloss knapp 3 Prozent im Plus. Dies war der größte Sprung seit drei Monaten. Gesucht waren an den chinesischen Börsen Titel aus dem Zementsektor. Die Regierung will die "Urbanisierung" des Landes vorantreiben.

In Europa spiegelt sich dies in einer Rally der Rohstoffwerte wider. Der entsprechende Sektor-Index steigt um 1,9 Prozent und setzt sich an die Spitze der Gewinner unter den Branchenindizes. Die Aktien von Minenbetreibern wie Rio Tinto oder AngloAmerican gewinnen etwa 3 Prozent. Am deutschen Markt steigen die Aktien von ThyssenKrupp um 2,2 Prozent, auch die Papiere von Salzgitter und Klöckner legen deutlich zu.

Für einen nachhaltigen Ausbruch der europäischen Indizes nach oben fehlen aber die Käufe in der Breite. Sie werden laut Händlern vor allem von der Fiskalklippe in den USA verhindert. Hier herrscht die Sorge, dass sich eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten bis ins neue Jahr hinziehen könne. US-Präsident Barack Obama hatte in einem Fernsehinterview den letzten Kompromissvorschlag der Republikaner als "unausgewogen" kritisiert. Er besteht weiter auf Steuererhöhungen für Wohlhabende. "Die Anleger wollen hören, dass es irgendeine Lösung vor dem Jahresende gibt", sagt Robert Pavlik, Chefstratege von Banyan Partners. "Ich möchte da zwar optimistisch sein, aber die Uhr läuft immer schneller."

Etwas gedrückt wird die Stimmung an den europäischen Börsen auch von der Diskussion um die Bankenunion. Investoren müssten hier weiter mit der Unentschlossenheit der europäischen Finanzminister zurechtkommen, sagt Michael Hewson, Marktanalyst bei CMC Markets. Die Minister der 27 EU-Mitglieder hatten sich nach vier Stunden Verhandlungen bereits wieder ergebnislos vertagt.

Der Euro pendelt um die Marke von 1,31 US-Dollar, fällt mit einer spanischen Auktion länger laufender Schuldtitel unter die Marke von 1,31 Dollar. Impulse könnten vom ADP-Arbeitsmarktbericht ausgehen. Er gilt als guter Vorausblick auf die monatlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag. Der ISM-Index für das nichtverarbeitende US-Gewerbe könnte unterdessen bereits unter der Diskussion um die Fiskalklippe gelitten haben.

Auf der Aktienseite ist die Nachrichtenlage bei den Einzelunternehmen eher dünn: Automobilwerte und Bankentitel profitieren von einer Hochstufung des Sektors durch die Citigroup. Der Automobilindex steigt um 0,1 Prozent, der Index der Bankenwerte legt um 0,6 Prozent zu. Im DAX steigen die Aktien der Deutschen Bank um 1,5 Prozent, die Aktien der Commerzbank gewinnen 2,1 Prozent.

Hohe Umsätze in Optionen auf Deutsche Telekom werden als Zeichen gewertet, dass Dividenden-Aktien vor Jahresende wieder gesucht sind. Die Aktien steigen um 0,8 Prozent. In Helsinki sind Nokia-Aktien gesucht, der Kurs erholt sich um 6,9 Prozent. Der Konzern verkauft das neue Lumia-Handy jetzt auch in China. Papiere von Sky Deutschland steigen um 1,0 Prozent nach einer Hochstufung durch Nomura. Die Analysten empfehlen die Aktien des Fernsehsenders nun zum "Kauf".

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