Alt 05.12.12, 09:31
Standard DAX und Co immer dichter am Jahreshoch
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Weiter Richtung Jahreshochs geht es am Mittwoch für Dax und Euro-Stoxx-50. "Die Risikobereitschaft steigt", sagt ein Marktteilnehmer. Er verweist auf den Euro, der weiter über 1,31 US-Dollar notiert. Der Euro-Stoxx-50 steigt im frühen Geschäft um 0,5 Prozent auf 2.607 Punkte, der DAX um ebenfalls 0,5 Prozent auf 7.470 Zähler. Der Terminkontrakt auf den DAX ist am Morgen bereits kurz über die 7.500er-Marke und damit auf ein neues Jahreshoch gesprungen.

Gestützt wird die Stimmung aber auch von guten Vorlagen der asiatischen Börsen - insbesondere vom chinesischen Markt. Dort schloss der Leitindex in Schanghai knapp 3 Prozent im Plus. Dies war der größte Sprung seit drei Monaten. Gesucht waren an den chinesischen Börsen Titel aus dem Zementsektor. Diese gelten als guter Indikator für Konjunkturerwartungen und Investitionsfreude. In Europa spiegelt sich dies in einer Rally der Rohstoffwerte wider. Der entsprechende Sektor-Index springt um 1,6 Prozent an die Spitze. Die Aktien von Minenbetreibern wie Rio Tinto und BHP liegen über 2 Prozent vorn. Sämtliche konjunktursensiblen Branchen zeigen sich im Plus. Kaum ein Marktteilnehmer zweifelt an einer Fortsetzung der Jahresendrally. Denn viele Marktteilnehmer dürften ihre Portfolios mit Käufen ergänzen, damit sie keine Performance verpassen.

Im Dax war ein Ausbruchversuch am Montag mit dem schwachen ISM-Index aus den USA gescheitert. Am Mittwoch könnten nun Impulse vom ADP-Arbeitsmarktbericht ausgehen. Er gilt als guter Vorausblick auf die monatlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag. Mit Spannung wird zudem auf den ISM-Index für das nichtverarbeitende US-Gewerbe geschaut. Daneben steht weiterhin die Fiskalklippe im Blick des Marktes. Hier herrscht die Sorge, dass sich eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten bis ins neue Jahr hinziehen könne.

US-Präsident Barack Obama hatte in einem Fernsehinterview den letzten Kompromissvorschlag der Republikaner als "unausgewogen" kritisiert. Er besteht weiter auf Steuererhöhungen für Wohlhabende. "Die Anleger wollen hören, dass es irgendeine Lösung vor dem Jahresende gibt", sagt Robert Pavlik, Chefstratege von Banyan Partners. "Ich möchte da zwar optimistisch sein, aber die Uhr läuft immer schneller."

In Europa bremst die Diskussion um die Bankenunion. Investoren müssten hier weiter mit der Unentschlossenheit der europäischen Finanzminister zurechtkommen, sagt Michael Hewson, Markt-Analyst bei CMC Markets. Die Minister der 27 EU-Mitglieder hatten sich nach vier Stunden Verhandlungen bereits wieder ergebnislos vertagt.

Bei den Einzelunternehmen ist die Nachrichtenlage eher dünn: Automobilwerte und Bankentitel profitieren von einer Hochstufung des Sektors durch die Citigroup. Der Automobilindex steigt um 0,4 Prozent, das Pendant für Bankenwerte um 0,7 Prozent. Im DAX legen Deutsche Bank 1,3 Prozent zu.

Hohe Umsätze in Optionen auf Deutsche Telekom werden als Zeichen gewertet, dass Dividenden-Aktien vor Jahresende wieder gesucht sind. Die Aktien steigen um 0,3 Prozent. Die gleiche Überlegung stützt auch die angeschlagenen Versorgerwerte. E.ON und RWE legen bis zu 0,7 Prozent zu.

Infineon erholen sich von den Vortagsverlusten und legen 1,4 Prozent zu. Goldman Sachs hat die Titel von einer besonderen Kaufempfehlungs-Liste gestrichen. Als Grund wurden aber nur hohe Kursgewinne seit dem Einstieg angeführt. Papiere von Sky Deutschland steigen um 1,1 Prozent nach einer Hochstufung durch Nomura. Die Analysten empfehlen den Fernsehsender nun zum "Kauf".

Kontakt zum Autor: michael.denzin@dowjones.com
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