Überwiegend auf Grün stehen die Ampeln an Europas Börsen am Dienstag. Auf ein neues Jahreshoch wie am Vortag kann sich der DAX jedoch nicht noch einmal aufschwingen. Am Mittag liegt der deutsche Leitindex mit 0,3 Prozent im Plus bei 7.452 Punkten. Am Vortag war der DAX mit 7.488 Zählern auf den höchsten Stand seit Anfang Juli 2011 gestiegen. In Madrid, Mailand und Paris legen die Kurse etwas stärker zu als am deutschen Aktienmarkt. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent nach oben auf 2.598 Punkte.

Der Euro hat nach der Kurs-Rally vom Vortag zum US-Dollar noch einmal leicht zugelegt. In der Spitze von 1,3082 Dollar handelte die Gemeinschaftswährung auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten. Die Zinsen von Staatsanleihen aus der überschuldeten Peripherie der Eurozone haben nochmals nachgegeben. Die Finanzierungskonditionen für diese Länder verbessern sich also weiter, was dem Euro Rückenwind verschafft.

"Der Anleihe-Rückkauf, der vor einer Woche Teil des Deals zur Schuldenreduktion Griechenlands war, dürfte wohl ein Erfolg werden", sagt Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. "Allseits besteht Konsens, dass der Umtausch gelingt." Die Marktakteure blendeten jedoch die nach wie vor großen Risiken bei spanischen Banken sowie ein quasi täglich steigendes Hilfsvolumen für Zypern konsequent aus. Erklärbar sei diese Missachtung der Risiken nur damit, dass die Drohung "unlimitierter" Interventionen seitens der Europäischen Zentralbank weiter starke Wirkung entfalte.

Aktien von EADS steigen weiter

Aktien von EADS legen um drei Prozent zu. Der Kurs steigt den fünften Tag in Folge um insgesamt knapp zwölf Prozent. Kurstreiber sind Spekulationen um einen Aktienrückkauf durch den Luftfahrt- und Rüstungskonzern. Ein solcher würde Händlern zufolge den geplanten Umbau der Staatsbeteiligungen Frankreichs und Deutschlands an EADS erleichtern. Bis zum Mittag notiert die Aktie 3 Prozent im Plus.

Aktien der Deutschen Post verlieren dagegen 0,8 Prozent nach. Der Logistikkonzern will mit Anleihen zwei Milliarden Euro einsammeln, um damit die Pensionsansprüche der deutschen Beschäftigten zu sichern. Laut Händlern verkaufen Investoren nun Post-Aktien und zeichnen stattdessen die Anleihe.

Papiere von Henkel, die seit Jahresbeginn um 42 Prozent gestiegen sind, büßen zwei Prozent ein. Nach dem hohen Kursgewinn seit Jahresbeginn hat Credit Suisse die Aktie auf "Underperform" gesenkt. Eine Abstufung der Fresenius-Aktie durch Morgan Stanley lässt diese um 1,1 Prozent nachgeben.

In London ziehen Aktien von TUI Travel um drei Prozent auf ein neues Rekordhoch von gut 279 Pence an. Dank eines kräftigen Endspurts in der Haupturlaubszeit steigerte die britische Tochter der TUI AG den Gewinn im Schlussquartal und will nun auch die Dividende erhöhen. Aktien von TUI legen um 2,8 Prozent zu.

Unter die Kursräder geraten dagegen die Papiere von United Internet. Die Aktie fällt um knapp acht Prozent. Laut Händlern hat der Großaktionär Warburg Pincus 11,9 Millionen Aktien zu jeweils 16 Euro am Markt platziert. Das hohe Angebot lastet auf dem Kurs.

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