Alt 04.12.12, 09:24
Standard Fiskalklippe bleibt Hemmschuh für die Börsen
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FRANKFURT--Europas Börsen starten am Dienstag mit leichten Kursgewinnen in den Handel. Dennoch ist im Handel von Zurückhaltung die Rede. Die Fiskalklippe hängt noch immer wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Ein Ende des Haushaltstreits ist nicht in Sicht und das, obwohl sich die Politiker der Tragweite des Themas bewusst sind. Wenn sie nicht umschifft wird, droht den USA im kommenden Jahr der Rückfall in die Rezession. "Die fehlenden Fortschritte im Fiskalstreit werden bis auf Weiteres jeden Ansatz einer Rally im Keim ersticken", sagt Kintai Cheung von der Crédit Agricole.

Der Dax steigt im frühen Geschäft um 0,1 Prozent auf 7.445 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückt stärker um 0,5 Prozent auf 2.594 vor. In den USA haben die Republikaner einen Gegenvorschlag im Haushaltsstreit vorgelegt und damit die Eckpunkte für weitere Verhandlungen festgezurrt. Sie wollen nur halb so viele Steuererhöhungen zulassen wie US-Präsident Barack Obama. Ihr Entwurf sieht für die nächsten zehn Jahre neue Steuermehreinnahmen von 800 Milliarden US-Dollar vor. Obama dagegen peilt 1,6 Billionen Dollar an. Das Weiße Haus wies den Vorschlag umgehend zurück. Der Plan beinhalte nichts Neues und liefere keine Details.

Der Euro zieht am Morgen tendenziell gegen den Dollar an und notiert um 1,3080. Gestützt wird die Einheitswährung von dem offenbar erfolgreichen Rückkaufprogramm griechischer Staatsanleihen. Dieses ist Teil des dritten Rettungspakets für Griechenland. Im Vorfeld hatte es Bedenken gegeben, dass nicht ausreichend Anleger ihre Stücke andienen könnten. Daneben richten sich die Blicke auf die US-Notenbank. Nach dem schwachen US-Einkaufsmanagerindex mehren sich die Stimmen, die glauben, die Fed könnte in der nächsten Woche ein neues Anleihenkaufprogramm bekannt geben könnte.

Als "exzellent" bezeichnet Heino Ruland von Ruland Research die US-Automobilabsatzzahlen der deutschen Hersteller. Gerade BMW habe sich hervorragend entwickelt mit einem Plus von 45 Prozent. Ebenfalls sehr gut gelaufen sei die Volkswagen-Gruppe mit plus 29 Prozent, mit herausragenden Zugewinnen bei Porsche. Audi habe ebenfalls überzeugt. Letztlich hätten nur Honda und Kia mit den VW-Absätzen mithalten können. Gut sei es auch für Mercedes gelaufen, allerdings sei das Plus von 13,1 Prozent weniger als die 14,7 Prozent, die der Markt erwartet habe.

Die BMW-Aktie zieht im frühen Handel kräftig an und gewinnt 1,1 Prozent auf 68,65 Euro. Daimler-Papiere steigen um 0,8 Prozent und VW-Titel 0,4 Prozent. Nach einer Herunterstufung auf "Underperform" durch Credit Suisse verliert die Henkel-Aktie 1,9 Prozent und ist damit die schwächste Aktie im DAX. Die Deutsche Post begibt eine Wandelanleihe; die Aktie verliert daraufhin 1 Prozent. Im MDAX steigt die EADS-Aktie um 2,7 Prozent auf 27,16 Euro mit der Hoffnung auf ein baldiges Aktienrückkaufprogramm. Nach positiv aufgenommen Zahlen von Tui Travel klettert die Tui-Aktie um 1,3 Prozent auf 7,71 Euro.

Unter Druck steht die Aktie von United Internet. Im Handel ist zu hören, dass unter der Federführung der UBS 11,9 Millionen Stücke platziert werden sollen. Der Abschlag soll dabei zwischen 4,8 und 7,7 Prozent auf den Vortagsschlusskurs von 17,33 Euro betragen. Verkäufer soll das Beteiligungsunternehmen Warburg Pincus sein. "Das sieht wie ein klassischer Exit über die Börse aus", sagt ein Händler. Das United-Internet-Papier verliert 7,7 Prozent auf 16 Euro.

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