Alt 03.12.12, 12:18
Standard Globales Wachstum sendet Kaufimpuls für die Börse
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FRANKFURT--Das globale Wachstum scheint seinen Tiefpunkt gesehen zu haben. Darauf deuten die Einkaufsmanager-Indizes aus China und der Eurozone hin. In China ist der Einkaufsmanagerindex im November zum vierten Mal in Folge gestiegen - auf den höchsten Stand seit sieben Monaten. In Europa hat sich zumindest die Talfahrt verlangsamt. Nun wartet der Markt darauf, ob die entsprechenden Daten aus den USA diesen Trend am Nachmittag bestätigen. Der DAX steigt 0,7 Prozent auf 7.458 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 2.599 nach oben. Damit notieren die beiden Indizes in greifbarer Nähe zu ihren Jahreshochs.

Die Talfahrt der Industrie im Euroraum hat sich im November abgeschwächt, weil Produktion, Auftragseingang und Beschäftigung nicht mehr so stark zurückgingen wie zuvor. Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson sieht die Industrie im Euroraum trotz des etwas verlangsamten Rückgangs unverändert in der Krise. Die Rezession im Euroraum dürfte sich nach seinen Worten im Schlussquartal 2012 verschärfen.

Hauptrisikofaktor für den Markt bleibt die drohende Fiskalklippe in den USA zum Jahreswechsel. Die zurückhaltenden Töne sowohl aus der Republikanischen als auch der Demokratischen Partei in den vergangenen Tagen deuten an, dass die Verhandlungen im Kongress zur Vermeidung automatischer Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen zuletzt ins Stocken geraten sind. Dennoch sind die Finanzmarktakteure an den Börsen ungebrochen zuversichtlich, dass ein Kompromiss noch rechtzeitig erzielt wird.

Die griechische Schuldenverwaltungsagentur hat ihr Angebot zum Rückkauf von griechischen Staatspapieren für rund 10 Milliarden Euro vorgelegt. Griechische Staatsanleihen ziehen daraufhin kräftig an und steigen auf den höchsten Stand seit der Umschuldung des krisengeschüttelten Landes im März. Die Rückkaufpreise liegen deutlich über den Markterwartungen, heißt es im Rentenhandel. Die Renditen für griechische Anleihen brechen ein, Papiere mit einer Laufzeit von 10 Jahren rentieren nur noch bei 14,12 Prozent. Auch die Börse in Athen profitiert und steigt um knapp drei Prozent.

Der Euro notiert zu Wochenbeginn wenig verändert zum Dollar über der Marke von 1,30. Die Herabstufung der Bonität der Rettungsmechanismen EFSF und ESM auf "Aa1" durch Moody's belastet den Euro damit nicht. Die Entscheidung der Ratingagentur war an den Märkten erwartet worden. Nachdem Moody's Mitte November Frankreich die Topbonität entzogen hatte, war eine Herunterstufung von EFSF/ESM eigentlich nur eine Frage der Zeit.

Für EADS-Papiere geht es um 2,6 Prozent nach oben. Deutschland und Frankreich sollen sich endlich auf eine neue Aktionärsstruktur geeinigt haben. "Dann hat das Politgerangel endlich ein Ende und man kann sich wieder auf die Wirtschaftsdaten konzentrieren", sagt ein Händler. Zudem stütze die Hoffnung, EADS werde die Umplatzierung der diversen Anteile mit einem Aktienrückkauf begleiten.

Sehr positiv für Rheinmetall wird an der Börse der mögliche Verkauf mehrerer hundert Panzer des Typs "Boxer" nach Saudi-Arabien gesehen. Wie der Spiegel berichtet, ist die Transaktion bereits im Bundessicherheitsrat besprochen worden. "Der Boxer ist einer der besten Radpanzer der Welt, ihm fehlt nur noch der internationale Durchbruch", sagt ein Händler. Dann könnten Stückzahlen produziert werden, die ihn zu einer "Cash-Cow" für Rheinmetall machen könnten. Rheinmetall-Aktien steigen 3,0 Prozent.

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