Gut gelaunt hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Gute Konjunkturdaten aus den USA und Europa trieben den Markt. Zudem setzen Börsianer immer mehr auf eine Lösung im Streit um die US-"Fiskalklippe". Auch an Wall Street geht es mit den Kursen aufwärts. Der DAX stieg um 0,8 Prozent auf 7.401 Punkte und notiert damit nicht mehr allzu weit unter Jahreshoch. Auch der Euro sprang zeitweise über die 1,30er-Marke zum Dollar. Größte Gewinner waren die Banken und konjunktursensitive Titel wie Auto- und Stahlwerte.

In den USA wurde das BIP für das dritte Quartal deutlich nach oben revidiert, die US-Hauskäufe stiegen auf ein 5-Jahres-Hoch. Auch die Arbeitslosenanträge sanken unter die magische Marke von 400.000 Neuanträge. In Europa war die Wirtschaftsstimmung besser als erhofft. Gute Nachrichten gab es auch von Deutschlands Maschinenbau-Verband VDMA: Die Aufträge aus dem Ausland zogen um 11 Prozent an.

Die wieder erwachte Risikofreude spiegelte sich auch an Europas Anleihemarkt. Die Renditen für Staatsanleihen Italiens und Spaniens gingen kräftig zurück. "Kurz vor Jahresende steigt die Verzweiflung weiter an, noch etwas Rendite mitzunehmen", sagte Ciaran O'Hagan von der Societe Generale zum Kursanstieg bei den Renten. Vor allem Bankwerte profitierten davon: Im DAX legten Commerzbank 2,6 und Deutsche Bank 1,6 Prozent zu. Auch Dividenden-Titel waren wieder gesucht: Deutsche Telekom und RWE stiegen je rund 2 Prozent, E.ON um 1,2 Prozent. Für VW, BMW und Daimler ging es bis zu 1,4 Prozent nach oben. Bei den Stahlwerten sprangen Salzgitter 2,8 Prozent und Thyssen 1,4 Prozent. Wenig Interesse gab es daher an den defensiven Titeln wie Fresenius, die bis zu 0,4 Prozent fielen.

Im Unternehmensbereich sorgte die Übernahme der Bahn-Sparte des britischen Invensys-Konzerns durch Siemens für rund 2,2 Milliarden Euro für Gesprächsstoff. Die Siemens-Aktie stieg 0,3 Prozent, Invensys schnellten in London 9 Prozent nach oben.

DJG/mod/raz

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