Alt 27.11.12, 17:03
Standard XETRA-SCHLUSS/Keine Euphorie über dritte Griechenland-Rettung
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FRANKFURT--Mit Aufschlägen haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag das dritte Rettungspaket für Griechenland begrüßt. Von Euphorie war aber nichts zu spüren. Mit einer Kombination aus Zinssenkungen, Laufzeitverlängerungen und einem Rückkaufprogramm griechischer Anleihen wird dem Land mehr Zeit für Reformen eingeräumt. Griechenland erhält zudem in Tranchen die dringend benötigten 44 Milliarden Euro. Einen Schuldenschnitt wird es zunächst nicht geben. Dem DAX verhalf das Packet zu einem Aufschlag von 0,6 Prozent oder 40 auf 7.332 Punkte.

Marktbeobachter haben erhebliche Zweifel, ob Griechenland wirklich aus dem Schneider ist. "Es wurde zusätzliche Zeit erkauft, mehr nicht", sagte ein Händler. Michala Marcussen von der Societe Generale erwartet weitere Rettungsmaßnahmen nach der Bundestagswahl 2013. Wichtiger Bestandteil des neuen Plans zur Schuldenreduzierung ist der Rückkauf verbilligter griechischer Schulden. Es ist aber vollkommen unklar, ob die Anleiheninhaber überhaupt bereit sind, diese zu Schleuderpreisen anzudienen.

Für den Bankensektor sind die erneute Rettung Griechenlands natürlich gute Nachrichten. Für die Commerzbank-Aktie ging es 1,7 Prozent auf 1,37 Euro nach oben, Deutsche-Bank-Papiere rückten 2,3 Prozent auf 33,92 Euro vor. Deutsche-Telekom-Titel gaben 0,9 Prozent auf 8,31 Euro nach. Die Ratingagentur Moody's hat gewarnt, dass der Umsatz in der Branche im kommenden Jahr zurückgehen dürfte und dass die am schlimmsten betroffenen Unternehmen womöglich das Kapital erhöhen müssten.

Die Unsicherheit über die zukünftigen Dividendenzahlungen und die Aussicht auf Investitionsbedarf belasteten Versorgertitel. E.ON-Aktien verloren 0,6 Prozent, RWE-Titel gaben 0,5 Prozent nach. Aktionäre von Borussia Dortmund konnten sich über eine Dividende von sechs Euro-Cent je Aktie freuen. Die Aktie ging trotz des Abschlags mit einem Plus von 1 Prozent aus dem Handel. Ein Sieg der Borussia am Samstag beim Spitzenreiter Bayern München dürfte vielen Aktionären aber wichtiger sein.

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