Alt 21.08.12, 17:17
Standard XETRA-SCHLUSS/Dax-Anstieg ohne jede Dynamik
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Der deutsche Aktienmarkt setzt seinen Weg nach oben unaufhaltsam fort. So beständig er steigt, so schwunglos tut er das auch. "Bei dünnen Umsätzen geht es immer weiter nach oben", meinte ein Händler. Grund für die abermaligen Gewinne war ein Bericht der britischen Zeitung Telegraph, wonach die Europäische Zentralbank bei möglichen Käufen am Anleihemarkt nun die Rückendeckung der Bundesregierung habe. Solche Programme würden nicht mehr als Staatsfinanzierung bewertet, sondern als Teil des Währungsmanagements.

Der Dax zog um 0,8 Prozent auf 7.089 Punkte an. Zum Wochenauftakt hatten noch Fragezeichen hinsichtlich der Euro-Rettung steigende Kurse an den europäischen Märkten noch verhindert. "Die offensichtliche Uneinigkeit der europäischen Politik hat die Oberseite erst einmal begrenzt", meinte Adam Myers von der Credit Agricole. Andererseits spekuliere der Markt aber weiter auf Rettungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank für die Eurozone, wie der Bericht im Telegraph gezeigt habe. Damit dürfte die freundliche Stimmung erhalten bleiben.

Günstige Signale gab es vom Anleihemarkt. Spanien nutzte die Gunst der Stunde und besorgte sich bei der Auktion von 12- und 18-monatigen Schuldtiteln gut 4,5 Milliarden Euro. Das gelang zu deutlich günstigeren Konditionen als noch vor Monatsfrist. So sank beispielsweise die Rendite der zwölfmonatigen Papiere auf 3,070 Prozent, verglichen mit 3,918 Prozent bei der vorangegangenen Versteigerung. Das ohnehin bereits hoch angesetzte Emissionsvolumen von 3,5 bis 4,5 Milliarden Euro schöpfte Spanien mehr als aus.

Die Nagelprobe steht aber noch bevor. Am 6. September verkauft Spanien Langläufer, was als entscheidend für eine Anfrage nach Hilfsgeldern und als potenzieller Startschuss für ein Eingreifen der EZB gilt. Länder, die Unterstützung wollen, müssen zuerst offiziell um Hilfe bei den Rettungsfonds bitten. Erst dann würde die EZB aktiv werden.

Rohstoff- und Stahlwerte gehörten an den europäischen Börsen zu den größten Gewinnern. Die Aktie von ThyssenKrupp profitierte davon und stieg um 2,4 Prozent auf 16,61 Euro. Zudem hatten die Analysten von Warburg die Aktie zum Kauf empfohlen und ein Kursziel von 21 Euro genannt. Die Aktien von Salzgitter entwickelten sich mit 3,1 Prozent auf 32,86 Euro noch etwas stärker.

Von den Spekulationen des Telegraph profitierten naturgemäß auch die schuldenkrisensensitiven Finanzwerte. Auffallend stark entwickelt sich das Papier der Deutschen Bank, das um 5,5 Prozent anzog. Am Montag hatte ein Bericht der New York Times noch die Aktie belastet, wonach die Deutsche Bank offenbar wegen Geschäften mit Iran im Visier der US-Ermittler steht.

Von dem unaufhaltsamen Anstieg der Apple-Aktie profitierte auch der Titel der Zulieferers Dialog Semiconductor, der um 3,2 Prozent auf 16,70 Euro anzog.

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