Alt 17.08.12, 12:47
Standard Börsen bauen Gewinne aus
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Die europäischen Börsen legen im Mittagshandel am Freitag zu und bauen damit die Vortagesgewinne aus. Der DAX hat die Marke von 7.000 Punkten überwunden. Von einem Sprung kann allerdings nicht die Rede sein. Bei mäßigen Umsätzen ist der Index eher über die Hürde geklettert als gehüpft. Bei Händlern herrscht trotzdem eitel Sonnenschein. "Die Märkte haben sich für die Sonnenseite entschieden", sagt Kintai Cheung von der Credit Agricole. An den US-Märkten habe sich die freundliche Haltung der Investoren zu risikoreichen Anlagen wie Aktien fortgesetzt. Die verbale Unterstützung der Bundeskanzlerin Angela Merkel für den Euro vom Donnerstagnachmittag könne die Kurse noch etwas hoch treiben.

Der DAX zieht um 0,2 Prozent auf 7.010 Punkte an, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent auf 2.467 Stellen. Der Euro liegt bei 1,2365 Dollar und hält sich damit auf hohem Niveau. Die Gemeinschaftswährung hatte am Donnerstagnachmittag zu Dollar und Yen kräftig angezogen. Gleichzeitig sanken die Zinsen spanischer Anleihen stark. Am Markt wird darauf spekuliert, dass die Europäische Zentralbank schon bald Anleihen der überschuldeten Länder der Eurozone kaufen könnte.

Selbstverständlich bewegt sich die Gemeinschaftswährung damit noch auf niedrigem Niveau. Das hat aber auch positive Effekte. Kräftig steigende Exporte haben der Eurozone im Juni einen hohen Handelsbilanzüberschuss beschert. Im Warenverkehr mit Drittländern verzeichnete die Eurozone auf nicht-saisonbereinigter Basis einen positiven Saldo von 14,9 Milliarden Euro, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat auf Basis erster Schätzungen mitteilte. Im Mai war ein Überschuss von 7,1 Milliarden und im Vorjahresmonat von 0,2 Milliarden Euro erzielt worden.

Drohender Streik lastet auf Lufthansa-Aktien

Die größten Kursverluste am deutschen Markt erleiden Lufthansa-Aktien, die um 1,2 Prozent zurückfallen. Auch nach stundenlangen Verhandlungen einigte sich der Vorstand der Airline am Donnerstagabend nicht mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO auf höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Damit drohen ein Streik und Flugausfälle. Das belastet die Aktie.

Papiere der Deutschen Post geben um 0,9 Prozent nach, nachdem die Bank UBS die Aktie auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt hat. Aktien von Merck verlieren 0,7 Prozent. Hier nehmen Anleger Gewinne mit, die Aktie ist nach guten Geschäftszahlen des Unternehmens in den vergangenen vier Tagen um fast elf Prozent nach oben gesprungen.

Von den Spekulationen auf Anleihekäufe profitieren indes die Finanzwerte. Der europäische Bankensektor legt um 1,2 Prozent zu. Einzelne Titel wie die Aktie der Deutschen Bank, die um 2,4 Prozent anzieht, steigen noch stärker.

Bauwerte durch skeptische Studie belastet

Die europäischen Bauwerte leiden unter einer zurückhaltenden Einschätzung der Credit Suisse. Der Rückgang der Bauaktivitäten in Europa dürfte sich im zweiten Halbjahr, aber auch 2013 fortsetzen, meinen die Analysten. Besser sehe es in den USA aus, auch wenn dort das Wachstum im zweiten Quartal schwächer als im ersten ausgefallen sei. Die Aktie von Saint-Gobain haben sie daher abgestuft. Sie gibt um 0,4 Prozent nach.

Kontakt zum Autor: michael.fuchs@dowjones.com

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