Am Mittwoch hat der deutsche Aktienmarkt nach sommerlich entspanntem Handel leichte Abgaben verzeichnet. Damit setzte sich das zurückhaltende Geschäft der Vortage fort. "Da richtungsweisende Signale fehlen, halten sich die Anleger zurück", merkte Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets an. Der DAX fiel um 0,4 Prozent auf 6.947 Punkte. Das Geschäft war ausgesprochen dünn. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra nur rund 75,6 (Vortag: 90,8 ) Millionen Aktien im Wert von rund 1,69 Milliarden Euro.

Auch neue US-Konjunkturdaten brachten keinen Schwung ins Geschäft, obwohl die Daten aus Übersee durchaus interessant waren. Der Empire-State-Index, ein Wirtschaftsbarometer für die Region New York, fiel im August enttäuschend aus. "Der Index zeigt, dass die Stimmung in der US-Industrie weiterhin angespannt ist," meinte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. Etwas besser gestalteten sich die Daten zur US-Industrieproduktion. Sie erfüllten mit leichten Zuwächsen im Juli die Erwartungen. Inflationsgefahren zeichneten sich in den USA trotz lockerer Geldpolitik nicht ab. Die Konsumentenpreise zeigten, genau wie die Erzeugerpreise am Vortag, keinerlei Risiken auf.

Die Kursausschläge waren überschaubar. Am Ende des Kurszettels rangierte die Aktie von ThyssenKrupp mit einem Abschlag von 2,3 Prozent. Sie folgte damit den Vorgaben der europäischen Rohstoff- und Stahlwerte. "Die Kombination aus schwachen Eisenerz- und Steinkohlepreisen und immer noch steigenden Produktionskosten haben deutliche Spuren in den Zahlen, vor allem bei den Margen der Unternehmen hinterlassen", hieß es in einem Händlerkommentar. Solange keine breite globale wirtschaftliche Erholung in Sicht sei, sei es zu früh, um den Sektor zu kaufen.

Die Papiere von Munich Re verloren ein Prozent. Morgan Stanley hatte sich zurückhaltend zu den Aussichten der Rückversicherung geäußert und auf die niedrigen Zinsen verwiesen, die der Branchen zu schaffen machten. Die Aktie von HeidelbergCement litt unter den mäßigen Zahlen des Schweizer Wettbewerbers Holcim. Gut entwickelte sich dagegen die Aktie von E.ON. Dank der Empfehlungen mehrerer Banken stieg sie um 0,7 Prozent auf 17,95 Euro. Gleiches galt für die Merck-Aktie, die um 0,7 Prozent anzog. Nach den guten Geschäftszahlen am Vortag stimmten die Experten Hymnen auf den Darmstädter Pharmakonzern an.

Im MDAX war die TUI-Aktie stärkster Wert und gewann 5,4 Prozent. Hier war ebenfalls das Motto: "Analystenlob die Aktie hob". Dagegen gaben Rheinmetall-Titel um 3,3 Prozent nach. Die "Financial Times Deutschland" hatte geschrieben, der Bund wolle wieder die vollständige Kontrolle über Wartung und Reparatur der gesamten Fahrzeugflotte des Heeres übernehmen. Das aber bedeutete den Wegfall lukrativer Aufträge für das Unternehmen.

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