Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse zum Wochenausklang kräftig gefallen. Der DAX verlor 0,8 Prozent oder 57 auf 7.381 Punkte. Besonders stark unter Druck gerieten die Aktien der Banken. Im TecDAX brachen die Kurse von SMA Solar und Stratec nach Gewinnwarnungen ein.

Den Rückschlag des DAX bewertet Helaba-Analyst Christian Schmidt allerdings nur als Luftholen. Ein direkter Ausbruch über das Jahreshoch bei 7.478 Punkten sei nicht zu erwarten. "Vielmehr scheint ein moderater Rücksetzer bis zur Unterstützungszone von 7.348 bis 7.314 Punkten wahrscheinlich", erwartet der Analyst. "Nach dem starken Kursanstieg seit Juni erscheint eine Gegenbewegung überfällig", meinen auch die Anlagestrategen der Landesbank Berlin. Sie gehen erst einmal von einer "breiten Pendelbewegung" aus.

Die Aktien der Deutschen Bank verloren 3,7 Prozent und die Papiere der Commerzbank 5,2 Prozent. Die Rating-Agentur Moody's stuft die Aussichten für die Branche weiterhin negativ ein. Der intensive Wettbewerb und die niedrigen Zinsen drückten auf die Erträge. Die Ratingagentur geht davon aus, dass sich dieser Prozess in den kommenden zwölf bis 18 Monaten fortsetzen wird. Aber auch europaweit standen die Branchentitel unter Druck. "Für eine Bankenunion in der Euro-Zone gibt es immer noch große Hindernisse", warnte John Higgins von Capitaleconomics.

Der Schwäche weitgehend entziehen konnten sich BMW-Aktien, die mit einem Minus von 3 Cent auf 62,01 Euro fast unverändert aus dem Tag gingen. Verkaufsleiter Ian Robertson sagte in einem Interview mit der Zeitung La Tribune, dass die Verkäufe im Oktober zwischen 8 und 9 Prozent wachsen werden. VW-Vorzüge stiegen sogar um 1,0 Prozent. Unter den Zulieferern gewannen die Aktien von Continental 1,2 Prozent und die von ElringKlinger 0,8 Prozent.

Weiter abwärts ging es mit den Solarwerten. Mit prozentual zweistelligen Kursverlusten wartete das Vorzeigeunternehmen SMA Solar auf. "Selbst das obere Ende des neuen Umsatzziels für 2012 liegt noch deutlich unter der Markterwartung", sagte ein Händler. SMA Solar rechnet für 2013 nun nur noch mit einem Umsatz von 0,9 bis 1,3 Milliarden Euro. Die Aktien brachen um 31 Prozent ein. Die ebenfalls im TecDAX gelisteten Aktien von Stratec verloren nach einer Gewinnwarnung 14 Prozent. Der TecDAX gab um 1,9 Prozent nach.

Die Nachfrage nach den Aktien von Telefonica Deutschland ist laut Marktkreisen relativ gut. "Abzuwarten bleibt allerdings, auf welchem Preisniveau das Interesse liegt", meint ein Händler. Telefonica will bis zu 259 Millionen Aktien der deutschen Tochter verkaufen. Gezeichnet werden können die Aktien in der Spanne zwischen 5,25 und 6,50 Euro. Die Zeichnungsfrist endet am 29. Oktober. Die Erstnotierung ist am 30. Oktober geplant.

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October 19, 2012 12:01 ET (16:01 GMT)

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