Alt 17.10.12, 17:11
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX muss anderen Börsen das Feld überlassen
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Noch ein wenig aufwärts ging es am Mittwoch am deutschen Aktienmarkt. Allerdings fiel der Anstieg des DAX mit 0,3 Prozent auf 7.395 Punkte überschaubar aus. Der DAX hat seit Jahresbeginn deutlich stärker zugelegt als die meisten anderen europäischen Aktienindizes und muss das Feld nun anderen Börsen überlassen wie der spanischen oder der italienischen. Denn von der Bestätigung des Ratings "Baa3" für Spanien durch die Ratingagentur Moody's profitieren diese Märkte stärker als der deutsche. In Madrid ging es um 2,4 Prozent nach oben und in Mailand um 1,6 Prozent.

Moody's argumentiert, dass selbst ein Antrag auf eine Kreditlinie beim Rettungsschirm ESM durch Spanien nicht zwangsläufig zu einer schlechteren Bewertung des Landes führen muss. Das nahmen Investoren mit Blick auf den Brüsseler EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag als Kaufargument auf. Der MDAX der 50 mittelgroßen Börsenunternehmen stieg im Hoch von 11.554 Punkten sogar auf den höchsten Stand aller Zeiten. Der DAX ist dagegen von seinem Rekordhoch bei 8.157 Punkten noch gut zehn Prozent entfernt.

Die Erleichterung darüber, dass Spanien Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm erhält, stützt die Börsen schon seit längerem. Diesmal waren am Aktienmarkt solche Titel gesucht, die stark von der Konjunktur abhängen. Eine Entspannung der Eurokrise stütze auch die marode Konjunktur, lautete die Argumentation. Profiteure waren zum Beispiel Aktien der Stahlhersteller ThyssenKrupp und Salzgitter, die um 2,5 bzw. 5,5 Prozent stiegen.

Papiere des Stahlhändlers Klöckner & Co zogen um fünf Prozent an. Auch Bauwerte wie HeidelCement (+2,1%) und Hochtief (+5,7%) waren gesucht. Mit Lanxess (+2,8%) und K+S (+1,4%) waren zwei Aktien aus dem ebenfalls konjunkturzyklischen Chemiesektor gesucht, obwohl eine Gewinnwarnung des kanadischen Düngemittelherstellers Potash die Aktien von K+S vorübergehend belastete.

Von der Entspannung im Fall Spanien profitierten wie schon am Dienstag die Bankenaktien. Deutsche Bank und Commerzbank verteuerten sich jeweils um 1,2 Prozent.

Eine schlechte Nachricht gab es für Hamburger Hafen (HHLA). Das Bundesverwaltungsgericht hat die geplante Vertiefung der Elbe vorerst gestoppt. Die Bagger dürfen die Fahrrinne noch nicht so ausbauen, dass künftig auch riesige Containerschiffe den Hafen anlaufen können. Das ließ die Aktie des Hafenbetreibers um 3,3 Prozent nachgeben.

Aktien von Stada profitierten von dem Gerücht, die indische Sun Pharma könne Stada übernehmen. Eine Sprecherin von Sun Pharma wollte dieses Marktgerücht nicht kommentieren. Stada-Aktien verteuerten sich um gut drei Prozent.

Bei Metro-Aktien, die auf Monatssicht um 17 Prozent nachgegeben haben, kauften Anleger auf dem niedrige Niveau, was die Papiere um 4,4 Prozent nach oben trieb.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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