Alt 19.10.10, 17:58
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter - Zinserhöhung in China belastet
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX hat am Dienstag nach volatilem Handel etwas leichter geschlossen. Nach Gewinnen im Vormittagsgeschäft sorgte am Mittag die unerwartete Leitzinsanhebung durch die People's Bank of China für Verluste. "Nach dem vorherigen Anstieg sind die Gewinnmitnahmen nicht überraschend", meinte ein Händler zu den Kursabgaben nach der Zinsentscheidung. Im Grunde seien die Verluste recht moderat ausgefallen, was für die anhaltende Nachfrage spreche.

Der DAX verlor 0,4% bzw 26 Punkte auf 6.491. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 100,5 (Vortag: 91,2) Mio Aktien im Wert von rund 2,99 (Vortag: 2,97) Mrd EUR. Skeptische Finanzmarktexperten konnten den Aufwärtsdrang des DAX zunächst nicht bremsen. Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und Investoren für Deutschland haben sich eingetrübt. Der ZEW-Index sank im Oktober auf minus 7,2 Punkte von minus 4,3 Zählern im September. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 7,0 Punkten prognostiziert.

Mit der überraschenden Zinserhöhung durch die chinesische Notenbank kam der DAX am Nachmittag dann allerdings aufgrund von Gewinnmitnahmen unter Druck und fiel im Verlauf bis auf 6.472 Punkte. "Überraschend, aber nicht negativ", bewertete ein Händler die Zinserhöhung. Maßnahmen zur Eindämmung von Überhitzungserscheinungen habe es schon viele gegeben und seien von der Peoples Bank of China angesichts der Inflationsproblematik auch kommuniziert worden. Keinen Einfluss auf den Handel hatten dagegen die veröffentlichten US-Immobiliendaten.

Deutsche Bank waren mit einem Plus von 1,8% auf 42,20 EUR einer der Gewinner im DAX. Auch Commerzbank waren mit 1,1% auf 6,56 EUR gesucht. Beide profitierten damit von guten Vorgaben der US-Banken. Am Nachmittag hatte Goldman Sachs deutlich besser als erwartete Zahlen vorgelegt.

Weniger gut die Vorlagen für die Technologiewerte: Hier hatten Apple und IBM die hohen Erwartungen nicht ganz zu erfüllen vermocht. Infineon büßten darauf hin 1,9% auf 5,50 EUR ein. Allerdings könnte das Unternehmen ein Trostpflaster parat haben. Die Aktionäre dürfen sich dank des florierenden Geschäfts des Halbleiterherstellers auf die zweite Dividende der Unternehmensgeschichte freuen. "Ich denke, dass man dem Aufsichtsrat vor der Bilanzkonferenz vorschlagen wird, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende zu zahlen", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag zu Dow Jones Newswires.

Metro litten unter einer Abstufung und büßten 2% auf 48,14 EUR ein, während zyklische Exportwerte unter der Zinserhöhung in China litten. So kam es bei den Automobilaktien zu einem Rücksetzer. Munich Re profitierten dagegen von der Meldung über eine Anteilserhöhung durch Warren Buffett. Der US-Großinvestor hatte den Stimmrechtsanteil an dem Rückversicherer auf über 10% erhöht. Gleichzeitig teilten die Bayern mit, Buffett wolle in den kommenden zwölf Monaten seien Anteil weiter ausbauen. Munich Re stiegen um 0,8% auf 108,00 EUR.

Die Aktien von Axel Springer legten um 1,7% auf 105,00 EUR zu, nachdem J.P. Morgan das Kursziel auf 123 von 106 EUR erhöht hatte. Bei Gildemeister, die um 2,6% auf 11,95 EUR anzogen, sprachen Händler von Käufen angesichts einer guten technischen Lage der Aktie. Der TecDAX-Wert Q-Cells fiel dagegen nach einer Rücknahme des Kursziels durch die LBBW auf ein neues Tief von 3,21 EUR, was einen Abschlag von 7,6% bedeutet. Bei zahlreichen anderen gut gelaufenen Titeln wie Drägerwerk oder Dialog Semiconductor kam es dagegen zu Gewinnmitnahmen.

DJG/mif/ros

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