Alt 19.10.10, 14:58
Standard XETRA-MITTAG/Zinserhöhung in China drückt DAX ins Minus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX hat am Dienstag zum fünften Mal in Folge ein neues Zweijahreshoch markiert, die Gewinne am Mittag aber weitgehend wieder eingebüßt. Zur Begründung für die Umkehr der Kurse Richtung Süden verweisen Händler auf China. Die People's Bank of China hat den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. "Überraschend, aber nicht negativ", bewertet ein Händler die Zinserhöhung in China. Maßnahmen zur Eindämmung von Überhitzungserscheinungen habe es schon viele gegeben und seien von der Peoples Bank of China angesichts der Inflationsproblematik auch kommuniziert worden.

Gegen 13.15 Uhr gibt der DAX um 0,1% bzw 8 Punkte auf 6.509 nach. Kurz zuvor stieg der Leitindex mit 6.545 Punkten auf den höchsten Stand seit dem 2. September 2008. Kursgewinne verbuchen vor allem Finanzwerte und vereinzelt auch konjunkturzyklische Aktien wie BMW, HeidelbergCement und VW.

Skeptische Finanzmarktexperten konnten den Aufwärtsdrang des DAX nicht bremsen. Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und Investoren für Deutschland haben sich eingetrübt. Der ZEW-Index sank im Oktober auf minus 7,2 Punkte von minus 4,3 Zählern im September. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 7,0 Punkten prognostiziert.

Am Abend könnten Überraschungen von den Reden zahlreicher Mitglieder der US-Notenbank auf diversen Kongressen ausgehen. Hier könnten auseinanderlaufende Meinungen zu den Anleihe-Rückkäufen durch die Federal Reserve deutlich werden. Bei den Konjunkturdaten blickt der Markt auf die Baubeginne in den USA am Nachmittag.

Quartalszahlen der Bank of America haben Deutsche Bank und Commerzbank am Mittag kaum bewegt. Gegen 14.00 Uhr MESZ veröffentlicht mit Goldman Sachs eine weitere Großbank ihren Geschäftsbericht zum dritten Quartal. Deutsche Bank sind mit einem Plus von 2,7% auf 42,57 EUR größter Kursgewinner im DAX. Zwar hätten die bisher veröffentlichten Quartalsberichte qualitativ nicht überzeugt, meinen Händler. Allerdings sei der Markt ohnehin sehr vorsichtig in die Saison der Geschäftsberichte von US-Banken gegangen. Commerzbank steigen um 1,4% auf 6,57 EUR.

Am Vorabend hatten Apple und IBM die laut Händlern sehr hohen Erwartungen mit ihren Quartalsberichten nicht mehr erfüllt. Beide Aktien gerieten nachbörslich unter Druck, nachdem sie in den vergangenen Wochen stark gestiegen waren. Infineon büßen nach diesen Vorgaben 1,3% auf 5,53 EUR ein, Dialog Semiconductor geben um 2,6% auf 14,02 EUR nach und Aixtron um 1,6% auf 22,05 EUR.

Munich Re profitieren von der Meldung über eine Anteilserhöhung durch Warren Buffett. Der US-Großinvestor hat den Stimmrechtsanteil an dem Rückversicherer auf über 10% erhöht. Gleichzeitig teilten die Münchener mit, Buffett wolle in den kommenden zwölf Monaten seien Anteil weiter ausbauen. Munich Re steigen um 1% auf 108,25 EUR.

K+S werden von sehr guten Zahlen von Yara gestützt und steigen um 1,3% auf 47,39 EUR. Der norwegische Wettbewerber des Dünge- und Streusalz-Produzenten hat einen deutlichen Anstieg im Umsatz vermeldet. Auch der Gewinn ist dank höherer Dünger-Margen über Analystenerwartung angezogen. Yara erzielte ein EBITDA von 2,49 Mrd NOK, Analysten hatten nur 2,27 Mrd NOK erwartet.

Die Aktien von Axel Springer legen um 2,2% auf 105,50 EUR zu, nachdem J.P. Morgan das Kursziel auf 123 von 106 EUR erhöht hat. Das bedeutet rund 20% Aufwärtspotenzial zum Schlusskurs am Montag bei 103,25 EUR. Klöckner&Co profitieren von einer Kaufempfehlung der Bank Nomura. Die Aktien des Stahlhändlers verteuern sich um 2,5% auf 16,70 EUR.

Hochtief fallen um 0,7% auf 62,32 EUR. Die Aktie des Baukonzerns, den die spanische ACS übernehmen will, ist seit Mitte Juli um rund 40% empor gerast. Bei Gildemeister, die um 4,3% auf 12,15 EUR anziehen, sprechen Händler von Käufen angesichts einer guten technischen Lage der Aktie.

DJG/bek/mif/ros

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