FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt kommt bis Freitagmittag etwas zurück. Die Anleger warten mit Spannung auf neue US-Daten und die Rede von Fed-Präsident Ben Bernanke. Bis 12.53 Uhr gewinnt der DAX 0,2% bzw 10 Punkte auf 6.465. Im frühen Geschäft hatte der Leitindex noch bei 6.490 Punkten ein neues Jahreshoch markiert. Bei den Investoren überwiege die Hoffnung auf eine Ausweitung der Geldmenge durch die Fed die negativen Vorgaben aus Asien, heißt es.

Insgesamt verläuft das Geschäft vor den Konjunkturzahlen aus den USA zurückhaltend. Kurz vor Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze spricht Fed-Präsident Ben Bernanke. "Am Markt hofft man, dass Bernanke nicht nur die jüngsten Spekulationen um Quantitative Easing bestätigt, sondern auch Parameter für eine mögliche Größenordnung gibt", meint Ben Potter von IG Markets.

Bernanke habe die Angewohnheit, mit Blick auf die Erwartungen der Märkte "etwas weniger zu liefern". Sollte er die Spekulationen der vergangenen Wochen nicht bestätigen, dürften die Volatilitäten an den Finanzmärkten stark steigen. Bei Aktien überwiege in diesem Fall das Risiko von Gewinnmitnahmen, meint dazu ein Händler. Technisch ist der DAX auf Tagessicht bei 6.398 Punkten unterstützt, bei 6.513 Punkten liegt ein Widerstand.

Gute Quartalszahlen von AMD liefern am letzten Handelstag der Woche der Halbleiterbranche nochmals einen positiven Impuls. AMD zogen am Vorabend im nachbörslichen Handel um 4,5% an. Auch aus Tokio sind positive Vorgaben aus dem Chipsektor zu vermerken. "AMD hat beim Umsatz den Analystenkonsens leicht übertroffen. Das kommt gut an, nachdem AMD im September eine Umsatzwarnung gegeben hat", sagt ein Händler. Infineon steigen um 1,2% auf 5,51 EUR.

Nach den Quartalszahlen von General Electric (GE) sind Siemens etwas unter Druck gekommen. Der Gewinn je Aktie von GE von 0,29 USD aus dem fortgeführten Geschäft liege knapp über der Konsensprognose von 0,27 USD, decke sich aber mit der Flüsterschätzung von 0,29 USD. Siemens gewinnen 0,4% auf 80,83 EUR, nachdem die Aktie kurz vor den GE-Zahlen auf das Tageshoch von 81,49 EUR gestiegen war.

Gestützt wird der Gesamtmarkt von der Fortsetzung der Erholung bei den Versorgern. Nachdem zahlreiche Häuser die Einstufungen für den Sektor gesenkt haben, werde die Branche zunehmend wieder attraktiv. E.ON gewinnen 0,7% auf 22,01 EUR, für RWE geht es um 1,5% auf 49,77 EUR nach oben. Dagegen tendieren Bankenwerte mit den schwachen Vorgaben aus den USA leichter. So fallen Deutsche Bank um 1,6% auf 40,64 EUR.

Bei Automobilaktien setzen derweil zunehmend Gewinnmitnahmen ein. BMW verlieren 1,1% auf 49,47 EUR, VW geben um 0,1% auf 91,04 EUR nach. Daimler notieren wenig verändert.

DJG/mpt/reh

Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc.