Alt 14.10.10, 17:38
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas fester - Gesunder Konsolidierungstag im DAX
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FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas fester sind die deutschen Aktienmärkte am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Der DAX stieg um 0,3% bzw 21 Punkte auf 6.455. Händler sprachen von einem normalen Konsolidierungstag auf hohem Niveau. "Dass wir nicht einmal ins Minus gerutscht sind, ist ein Zeichen von Stärke", sagte ein Händler. Im Tagesverlauf wurde mit rund 6.486 Punkten der höchste Stand seit dem 3. September 2008 erreicht. Der MDAX handelte sogar auf dem höchsten Stand seit Ende Juni 2008.

Als Kurstreiber wirke weiter die Aussicht auf weitere Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank, hieß es. Große nachrichtliche Impulse habe es nicht gegeben. Auch die US-Konjunkturdaten wurden vom Markt lediglich zur Kenntnis genommen. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 105,6 (Vortag: 143,0) Mio Aktien im Wert von rund 3,18 (Vortag: 3,94) Mrd EUR.

Bei den US-Konjunkturdaten fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schlechter als erwartet aus. Die Anträge stiegen um 13.000, zudem wurden die des Vormonats um 4.000 hochrevidiert. Analysten hatten nur mit einem leichten Anstieg von 1.000 gerechnet. "Der Markt interpretiert diese Daten ausschließlich nach der Aussicht auf weiteres Quantitative Easing durch die Fed", so ein Händler. Schlechte Nachrichten würden daher vom Markt gut aufgenommen.

Nach Ansicht technischer Analysten ist der DAX nun aus einer monatelangen Hängepartie unter 6.400 Punkten nach oben ausgebrochen. Die Commerzbank spricht von einer "grundlegenden mittelfristigen Stimmungsverbesserung", HSBC Trinkaus schreibt vom "Lüften des entscheidenden Deckels der letzten Monate". Der DAX habe ein "rechnerisches Potenzial von rund 800 Punkten".

Die Entwicklung der Einzelwerte fiel gemischt aus: Versorger erholten sich deutlich, obwohl die Citigroup beide Aktien abgestuft hatte. Händler argumentierten, die Kurse der beiden Versorger seien gegen den festen Gesamtmarkt monatelang stark gefallen, mit den Abstufungen laufe die Citigroup dieser Entwicklung also nur hinterher. E.ON stiegen um 1% auf 21,85 EUR und RWE um 0,9% auf 49,03 EUR.

Finanzwerte litten europaweit unter Gewinnmitnahmen. Als "schwebende Belastung" machten Händler die Erwartung vieler Kapitalerhöhungen rund um die Welt aus. Deutsche Bank gaben um 0,8% auf 41,31 EUR nach und Commerzbank um 1,6% auf 6,44 EUR. Adidas verloren 1,4% auf 46,18 EUR, nachdem die Tochter Reebok nicht mehr exklusiver Ausrüster der US-Fußball-Liga ist.

Im MDAX setzten Hugo Boss die dynamische Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen fort. Die Aktie stieg um 4,7% auf 46,12 EUR und damit auf neue Höchststände. Der Modekonzern hat nach einem guten dritten Quartal die Prognosen erhöht. Um bis zu 20% könnte in diesem Jahr der Gewinn steigen, das wäre ein nahezu doppelt so starker Anstieg wie ursprünglich erwartet.

Auch die Maschinenbauer gingen weiter auf Nordkurs. Gildemeister stiegen um 4,5% auf 12,00 EUR und MTU Aero Engines um 3,8% auf 42,76 EUR. Händler sehen hier ein hohes Nachholpotenzial. Die Aktienkurse hätten auf die starken Auftragseingänge des Branchenverbands VDMA zuletzt nicht mehr reagiert.

Südzucker büßten dagegen nach endgültigen Geschäftszahlen für die Monate Juni bis August 1,9% auf 16,78 EUR ein. Im Handel kursierten jüngst Spekulationen, der Zuckerfabrikant könne die Ziele für das Gesamtjahr 2010/2011 höher stecken. Südzucker hat jedoch am Gewinnziel von mehr als 450 Mio EUR festgehalten.

DJG/mod/reh

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