Alt 12.10.10, 22:48
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX kaum verändert - Abwartendes Geschäft
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag kaum verändert geschlossen und sich damit letztlich richtungslos präsentiert. Anfängliche Verluste wegen schwacher asiatischer Vorgaben wurden im Handelsverlauf wieder aufgeholt, aber nach oben hin kam der Börsenmotor rasch ins Stottern. "Bei 6.300 Punkten wird die Luft dünn", meinte ein Händler. Andererseits sei bei fallenden Kursen aber schnell wieder Kaufbereitschaft zu verzeichnen.

Der DAX verlor 0,1% bzw 5 Punkte auf 6.305 und schlug sich damit angesichts des Tagestiefs von 6.228 Punkten wacker. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 95,3 (Vortag: 76,8) Mio Aktien im Wert von rund 2,93 (Vortag: 2,03) Mrd EUR.

Die entscheidenden Neuigkeiten stehen erst nach Handelsschluss in Deutschland auf dem Programm. So wird die US-Notenbank Federal Reserve das Protokoll ihrer geldpolitischen Entscheidung vom 21. September vorlegen. Hiervon erhofft sich der Markt erste Hinweise auf die für die nächste Sitzung am 2. und 3. November erwartete weitere Runde quantitativer Lockerungen durch die Währungshüter um Präsident Ben Bernanke.

Nach dem Handelsschluss an der Wall Street wird dann Intel Zahlen zum dritten Quartal vorlegen. Zwar hat der Halbleiterhersteller erst Ende August seine Prognosen für Umsatz und Gewinn gesenkt und dies mit der schleppenden Nachfrage nach Rechnern begründet. Fraglich ist allerdings, in welchem Umfang diese zurückgenommene Zielvorgabe bereits in die Markterwartungen eingeflossen ist

RWE führten die Verliererliste mit minus 2,1% auf 48,00 EUR an. Die Aktie reagierte damit auf die Aussage des neuen "Superministers" von Nordrhein-Westfalen, Harry Voigtsberger (SPD), gegen die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke klagen zu wollen. "Das würde natürlich die Bewertung von RWE durcheinanderbringen", so ein Händler. Auch E.ON neigten mit 1,7% auf 21,13 EUR zur Schwäche.

Ganz anders dagegen die Automobilwerte, die von Empfehlungen profitierten. Daimler legten um 3,3% auf 47,43 EUR zu. Positiv wirkte sich dabei die Erhöhung auf "Buy" nach "Neutral" durch die UBS aus. Die Analysten rechnen mit einer schnelleren Erholung der Nutzfahrzeug-Marge. Gerade diese Marge sei viele Jahre lang schwächer als bei den Wettbewerbern gewesen.

Bei VW waren es die Analysten von HSBC, die das Kursziel auf 124 von 115 EUR angehoben hatten. Zudem hat der Wolfsburger Konzern von Januar bis September 39% mehr Fahrzeuge in China abgesetzt.

Im MDAX fielen die Werte aus dem medizinischen Bereich mit Gewinnen auf. So stiegen Celesio um 4,6% auf 17,82 EUR, nachdem die "Platow Börse" den Titel in das Musterdepot aufgenommen hatte. Rhön-Klinikum legten, von einer Studie gestützt, um 5% auf 16,88 EUR zu. Stada waren mit 2,3% auf 22,66 EUR ebenfalls gefragt. Händler sprachen in allen drei Fällen von Nachholpotenzial. Zudem habe die geplante Übernahme von King Pharmaceutials durch Pfizer das Interesse wieder auf den Sektor gelenkt.

Als positiv für Demag Cranes werteten Händler Berichte, wonach der US-Wettbewerber Terex aktiv an einer Übernahme des deutschen Kranherstellers arbeitet. "Demag ist zum Freiwild geworden", sagte ein Händler. Dies schaffe weiteres Aufwärtspotenzial für die Aktie. Nach Berichten der "FTD" hat US-Konkurrent Terex Goldman Sachs mit der Beratung beauftragt. Terex wolle jedoch nicht mit einem Angebot vorpreschen, sondern zunächst eines von Konecranes abwarten. Die Aktie gewann 3,9% auf 37,41 EUR.

DJG/mif/reh

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