Alt 12.10.10, 09:45
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag leichter in den Handel gestartet. Die Aktien der im DAX gelisteten Unternehmen geben auf breiter Front nach, der Index verliert um 9.20 Uhr MESZ um 0,7% oder 44 Punkte auf 6.266 Zähler. Händler verweisen auf die Kursverluste in Asien. Ein 15-Jahreshoch im Yen zum Dollar und ein Bericht über die Anhebung der Mindestreserveanforderungen für sechs chinesische Geschäftsbanken durch die People's Bank of China in Asien stellten den Grund für die Abschläge.

Die Höhepunkte des Tages stehen erst nach Handelsschluss in Europa auf dem Programm. So wird zunächst die US-Notenbank Federal Reserve das Protokoll ihrer geldpolitischen Entscheidung vom 21. September vorlegen. Hiervon erhofft sich der Markt erste Hinweise auf die für die nächste Sitzung am 2. und 3. November erwartete weitere Runde quantitativer Lockerungen durch die Währungshüter um Chairman Ben Bernanke.

Erst nach Handelsschluss an Wall Street wird dann Intel seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Analysten erwarten im Mittel ihrer Prognosen einen Gewinn von 0,50 USD je Aktie, die Flüsterschätzungen lauten auf 0,54 USD je Aktie. Zwar hat der Halbleiterhersteller erst Ende August seine Prognosen für Umsatz und Gewinn gesenkt und dies mit der schleppenden Nachfrage nach Rechnern begründet. Fraglich ist allerdings, in welchem Umfang diese zurückgenommene Zielvorgabe bereits in die Markterwartungen eingeflossen ist. Die negative Berichtsüberraschung durch den DRAM-Hersteller Micron spricht eher dafür, dass in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf bestehen könnte. Denn Microns Speicherbausteine sind nicht weniger negativ von einer schwachen PC-Nachfrage betroffen als Intels Hauptprozessoren.

Den einzigen DAX-Wert im Plus stellen Metro, die um 0,3% auf 47,41 EUR zulegen und von einer Höherstufung der Analysten von J.P. Morgan profitieren. Thyssen, die innerhalb der letzten fünf Handelstage um gut 6% zugelegt haben, notieren von Gewinnmitnahmen gedrückt um 1,3% leichter bei 25,33 EUR. Aber auch die Automobilwerte, die am Vortag freundlich tendiert hatten, gehören zu den Verlierern. So geben BMW um 1% nach, VW und Daimler verlieren 0,2%.

Fraport profitieren von der erhöhten Passagierprognose und notieren unverändert. "Fraport kann die Passagierzahlen nicht aktiv steigern wie andere Unternehmen ihren Absatz", so der Händler: "Sie hängen einfach passiv an der Reiselust und damit am Konsumklima". Fraport hat im September am Flughafen Frankfurt rund 5,1 Millionen Passagiere abgefertigt und damit 10,4% mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Für den weiteren Jahresverlauf zeigte sich Fraport optimistisch und hob die Wachstumsprognose für 2010 von 3% bis 4% auf "deutlich über 4%" an.

Positiv für Demag Cranes werten Händler Berichte, wonach der US-Wettbewerber Terex aktiv an einer Übernahme des deutschen Kranherstellers arbeitet. "Demag ist zur Beute für alle geworden", sagt ein Händler. Dies lasse weiter ein attraktives Aufwärtspotenzial für die Aktie vermuten. Nach Berichten der "FTD" hat US-Konkurrent Terex Goldman Sachs mit der Beratung beauftragt. Terex wolle jedoch nicht mit einem Angebot vorpreschen, sondern zunächst eines von Konecranes abwarten, schreibt die "FTD". Die Aktie gewinnt 0,7% auf 36,26 EUR.

DJG/thl/mod/raz

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