Alt 01.09.11, 12:13
Standard XETRA-MITTAG/Gewinnmitnahmen - Konjunkturdaten schüren Skepsis
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Donnerstagmittag sehr schwach. "Nach der Erholungsbewegung der letzten Tage werden nun erst einmal Gewinne mitgenommen", so ein Händler. Dafür gebe es zwei Gründe. Zum einen zeichne sich zusehends ab, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland und Europa zurückkomme. Zudem stehe am Nachmittag aus den USA mit dem ISM-Index einer der wichtigsten Impulsgeber für den Aktienmarkt auf der Agenda. Der DAX verliert um 12.45 Uhr MESZ 1,6% oder 93 Punkte auf 5.691.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex fiel in der zweiten Veröffentlichung auf 50,9 Punkte, nach einem zunächst unveränderten Wert von 52,0 Punkten gegenüber dem Vormonat. Der französische Index fiel mit 49,1 Punkten unter die Expansionsgrenze von 50 Punkten. Der italienische Einkaufsmanagerindex gab sogar auf 47,0 von 50,1 Punkten nach. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe des Euroraums ist im August auf 49,0 von 50,4 Punkte gefallen. Für die Postbank sind der Rückgang und die Abwärtsrevision der Indikatoren ein deutliches Zeichen, dass sich die Wirtschaftsstimmung im Verlauf des Augusts nochmals verschlechtert hat. Die Daten deuteten darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung in Europa im weiteren Jahresverlauf kaum über eine Stagnation hinauskommen wird.

Wichtigster Impulsgeber für den Nachmittag ist der ISM-Index aus den USA. Von Dow Jones befragte Analysten rechnen im August mit einem Rückgang auf 49,0 von zuvor 50,9 Punkten. Die Flüsterschätzungen im Markt liegen mit Werten um 45 allerdings noch deutlich unter den Schätzungen der Experten. Das könnte das Enttäuschungspotenzial begrenzen, heißt es im Handel. Daneben werden in den USA unter anderem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Bauausgaben für den Monat Juli veröffentlicht.

Nach dem kräftigen Kursabschlag am Vortag legt die Aktie der Deutschen Telekom um 1,7% auf 8,85 EUR zu. Die Aktie war am Vortag eingebrochen, nachdem bekannt geworden war, dass das US-Justizministerium die Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T zunächst aufgrund kartellrechtlicher Bedenken blockiert hat. Die Analysten der Commerzbank halten den Verkauf von T-Mobile USA an AT&T noch keineswegs für gescheitert. Die Erfahrung lehre, dass sich ein solcher Fall noch regeln lasse. Eine Verzögerung der Transaktion erscheine allerdings unvermeidlich, und die Telekom werde sich wohl bewegen müssen. Aufgrund der Ungewissheit haben die Analysten das Papier auf "Halten" nach "Kaufen" zurückgestuft.

Mit einer sich verschlechternden Wirtschaftsstimmung werden vor allem die zyklischen Unternehmen an der Börse verkauft. So geben Daimler um 3% nach, MAN verlieren 2,8% und Thyssen 2,1% Unter Verkaufsdruck stehen auch E.ON, die um 2,6% auf 14,86 EUR fallen. Die Analysten von Barclays haben nach Aussage aus dem Handel den Versorger um zwei Stufen auf "Untergewichten" nach zuvor "Übergewichten" heruntergestuft.

Unter Abgabedruck stehen ferner die Solarwerte im TecDAX, der Index verliert 1,2% auf 745 Punkte. Im Handel wird darauf verwiesen, dass der US-Wettbewerber Solyndra Solar Bankrott angemeldet hat. Angesichts des gewaltigen Preisdrucks, der von den chinesischen Wettbewerbern ausgehe, sei die fortgesetzte Marktbereinigung nicht überraschend. Manz geben um 4,6% auf 26,31 EUR nach und Solarworld verlieren 3% auf 29,73 EUR.

DJG/thl/cln

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