Alt 30.08.11, 18:15
Standard XETRA-SCHLUSS/Bodenbildung im DAX - Stimmung trübt sich ein
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag etwas leichter aus dem Handel gegangen. Allerdings konnte sich der DAX am Nachmittag von seinem Tagestief deutlicher lösen, der Mittelstandsindex MDAX sogar leicht zulegen. Belastend auf die Aktienmärkte wirken die Stimmungsindizes, die sich diesseits wie jenseits des Atlantiks eingetrübt haben. Der DAX beendete den Handel mit einem Abschlag von 0,5% oder 26 Punkten bei 5.643,92. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 133,0 (Vortag: 99,3 ) Mio Aktien im Wert von rund 2,70 (Vortag: 2,0) Mrd EUR.

Am Vormittag belastete zunächst die Wirtschaftsstimmung aus der Eurozone, die sich im August unerwartet stark abgekühlt hat. Die Eintrübung war dabei im Dienstleistungssektor, im Einzelhandel und bei den Verbrauchern besonders ausgeprägt. Lediglich im Baugewerbe verbesserte sich die Stimmung. Das Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum, das 20% des Gesamtindex ausmacht, trübte sich ebenfalls deutlich ein. Die Verbraucher beurteilen die künftige Wirtschaftslage pessimistischer und ihre Sorgen über eine mögliche künftige Arbeitslosigkeit nehmen zu.

Am Nachmittag fiel dann auch der vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Index der Stimmung der US-Verbraucher per August überraschend deutlich auf 44,5 von 59,2 Punkten im Vormonat. Ökonomen rechneten lediglich mit einem Rückgang auf 52,0 Punkte. Da das Verarbeitende Gewerbe in den USA immer mehr an Bedeutung verloren hat, hängt die Entwicklung der Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft der Welt vorwiegend vom privaten Konsum ab. Er steuert gut zwei Drittel zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Die Auktion der italienischen Staatsanleihen am Vormittag verlief nach Aussage aus dem Handel "gut". Die Renditen seien gegenüber der letzten Auktion zurückgekommen, auf dem niedrigeren Niveau sei das Kaufinteresse allerdings nicht sehr hoch ausgefallen. Marktteilnehmer schauten zudem auf die Rendite der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen, die an der Marke von 5% kratzte. Zuletzt hatten Käufe der Europäischen Zentralbank die Renditen deutlicher unter die 5%-Marke gedrückt.

Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage vergleichsweise dünn. Den Tagesgewinner stellte Lufthansa, die Aktie legte um 1,9% auf 11,155 EUR zu. Positive Aussagen zum Geschäftsverlauf gab es vom Vorstandsvorsitzender Christoph Franz. Die Eintrübung des deutschen Geschäftsklimas habe sich bisher nicht in den Auftragsbüchern niedergeschlagen. Abbrüche bei den Buchungszahlen seien für das vierte Quartal nicht erkennbar.

Am unteren Ende der Kurstafel standen die Versorger, so gaben RWE ohne Nachrichten um 2,8% nach, E.ON verloren 2,5%. Die Aktie des Börsenbetreibers Deutsche Börse verlor 0,8% auf 40,185 EUR.

Deutsche Telekom fielen um 1,0% auf 9,53 EUR. Als leicht bremsend für den Telekom-Kurs werteten Händler den möglichen Markteintritt von Vodafone in Griechenland. Deutsche Telekom ist an dem griechischen Telekomkonzern OTE beteiligt, und der britische Mobilfunkanbieter Vodafone prüft nun eine Zusammenarbeit mit dem griechischen OTE-Wettbewerber Wind Hellas.

Die im MDAX gelistete Aktie der Baumarktkette Praktiker setzte die Aufwärtsbewegung fort und legte um 11,3% zu. Die Investoren hätten Vertrauen in die neuen Vorstände gefaßt, die sich als Sanierer bereits einen Namen machen konnten, hieß es aus dem Handel. Der MDAX, in dem die zyklischen Unternehmen stärker gewichtet sind, beendete mit einem Plus von 0,5% den Handel. Während der DAX seit Jahresbeginn rund 18% verloren hat, verzeichnet der MDAX einen Abschlag von rund 12%.

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