Alt 30.08.11, 12:12
Standard XETRA-MITTAG/DAX fällt zurück - Wirtschaftsstimmung kühlt ab
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt kann am Dienstagmittag die im frühen Geschäft gesehenen Gewinne nicht halten und tendiert im Minus. "Die Erholungsbewegung ist bereits wieder ins Stocken geraten", so ein Händler. Bei 5.700 Punkten im DAX sei Verkaufsinteresse an den Markt gekommen. Der DAX notiert um 13.00 Uhr MESZ mit einem Abschlag von 0,6% oder 31 Punkten bei 5.638. Im Tageshoch notierte er bereits bei 5.730 Punkten. Schwache Sentimentdaten aus der Eurozone haben auf die Stimmung der Investoren gedrückt und die Bären unter den Marktteilnehmern in ihrer Meinung gestärkt.

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im August unerwartet stark abgekühlt. Die Eintrübung war dabei im Dienstleistungssektor, im Einzelhandel und bei den Verbrauchern besonders ausgeprägt. Lediglich im Baugewerbe verbesserte sich die Stimmung. Das Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum, das 20% des Gesamtindex ausmacht, trübte sich zudem deutlich ein. Die Verbraucher beurteilen die künftige Wirtschaftslage pessimistischer und ihre Sorgen über eine mögliche künftige Arbeitslosigkeit nahmen zu. Der Index fiel auf minus 16,5 von minus 11,2 im Juli.

Die mit Spannung erwartete Auktion italienischer Staatsanleihen ist nach Aussage aus dem Handel "gut" verlaufen. Die Renditen seien gegenüber der letzten Auktion zurückgekommen, auf dem niedrigeren Niveau sei das Kaufinteresse allerdings nicht sehr hoch ausgefallen. Marktteilnehmer schauten zudem auf die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen aus Italien, die an der Marke von 5% kratzten. Zuletzt hatten Käufe durch die Europäische Zentralbank die Renditen deutlicher unter die 5%-Marke gedrückt. Die Gemeinschaftswährung hat seit dem Morgen gegenüber dem Dollar um einen Eurocent nachgegeben.

Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage dünn. Den bisherigen Tagesgewinner stellt Lufthansa, die Aktie legt um knapp 2% auf 11,15 EUR zu. Positive Aussagen zum Geschäftsverlauf gab es am Montagabend vom Vorstandsvorsitzender Christoph Franz. Die Eintrübung des deutschen Geschäftsklimas habe sich bisher nicht in den Auftragsbüchern niedergeschlagen. Abbrüche bei den Buchungszahlen seien für das vierte Quartal nicht erkennbar.

Am unteren Ende der Kurstafel stehen die Versorger, so geben RWE ohne Nachrichten um 2,3% nach, E.ON verlieren 2%. An der Börse sind die Umsätze in den Einzelwerten auf Xetra vergleichsweise dünn und liegen nach Händleraussagen bei rund 60% des durchschnittlichen Umsatzes. Die Aktie des Börsenbetreibers Deutsche Börse verliert 1,3%.

Deutsche Telekom fallen um 1,3% auf 9,50 EUR. Leicht bremsend für den Telekom-Kurs werten Händler den möglichen Markteintritt von Vodafone in Griechenland. Deutsche Telekom ist an dem griechischen Telekomkonzern OTE beteiligt, und der britische Mobilfunkanbieter Vodafone prüft nun eine Zusammenarbeit mit dem griechischen OTE-Wettbewerber Wind Hellas. Die im MDAX gelistete Aktie der Baumarktkette Praktiker setzt die Aufwärtsbewegung fort und legt um 7% zu. Die Investoren hätten Vertrauen in die neuen Vorstände, die sich als Sanierer bereits einen Namen machen konnten, heißt es aus dem Handel.

DJG/thl/mod/cln

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